Schlittenhunderennen Schlittenhunderennen: Zitternde Meute im Alaska-Fieber

Benneckenstein/MZ. - Über 10000 Schaulustige erlebenam letzten Dezember-Wochenende im winterlichverschneiten Benneckenstein den Auftakt einerSerie von hochkarätigen Schlittenhunderennen.
Im winterlichen Harz werden seit 1981 Schlittenhunderennenausgetragen. Musher und ihre Gespanne messensich in Ausdauer und Schnelligkeit. Und auchan den kommenden Wochenenden werden Wandererim Harz Rudel grauer Schatten über Waldwegejagen sehen. Sie werden an anderen Stellenein vielstimmiges, singendes Heulen hören,das auf- und abschwillt, und sie werden staunen:Wölfe im Harz? Nein, keine Wölfe. AlaskanMalamutes, Sibirian Huskies, Grönlandhundeund Samojeden, die international als Schlittenhundeanerkannt sind. Ihr über Jahrhunderte gewachsenesVerhalten und Wesen solle mit diesem Sporterhalten werden, erklärt die ArbeitsgemeinschaftSchlittenhundesport Deutschland. Schlittenhundemögen Frost und Schnee und vor allem eins:Rennen. Ein Husky ist eben kein Haushund...
Regelmäßiges Training, mit Wagen oder Schlitten,ist unerlässlich. Dabei stoßen Schlittenhundesportlerimmer mehr auf das Veto der Umweltbehörden.Viele Förster verweigern die Genehmigungenfür Trainingsfahrten. "Obwohl die Gespanneausschließlich auf Wegen fahren, die Hundeim Wald nicht bellen und das Wild nicht stören",so Wolf-Dieter Polz, ein im Harz erprobterRennleiter aus Berlin, gelernter Banker derselbst schon rund 30 Jahre der "Sehnsuchtnach Ursprünglichkeit" unterliegt: "Ein Hobbydas auch den ganzen Menschen beansprucht",sagt Polz, in Personalunion Präsident desSportverbandes reinrassiger SchlittenhundeDeutschland e.V.
Die ersten Schlittenhunderennen, deren Ursprungmöglicherweise auf die damals einsetzendenNord- und Südpol-Expeditionen zurückzuführenist, fanden zu Beginn des 20. Jahrhundertsin Alaska statt. Bereits kurze Zeit spätersetzte in Nordamerika eine dynamische Entwicklungdieses Sportes ein. Gleichzeitig fand derSchlittenhundesport auch in den skandinavischenLändern, allen voran in Norwegen, immer zahlreichereAnhänger. In Zentraleuropa wurden die erstenSchlittenhunderennen in den 50er Jahren durchgeführt.Heute wird diese Sportart in mehr als 15 LändernEuropas wettkampfmässig ausgeübt.
Ein besonderes Ereignis ist zweifellos die"7. Trans-Thüringia" - das längste Rennenfür reinrassige Schlittenhunde in Mitteleuropa.Mitten im Thüringer Wald rund um Masserberg,Altenfeld und Neuhaus sind die Gespanne vom14. bis 23. Februar 2002 auf einer Gesamtstreckevon insgesamt 395 Kilometern unterwegs. ImHarz starten die nächsten Rennen am 6. und7. Januar in Hasselfelde, am 12. und 13. Januarin Elend sowie am 27. und 28. Januar in Friedrichsbrunn.