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Frühjahrsputz in der Einheitskommune Gemeinsam gegen Müll und anderen Unrat

Viele fleißige Helfer sammeln illegal entsorgten Unrat in Könnern ein. Von toter Katze bis Autoreifen ist alles dabei.

Von Carsten Roloff 18.05.2021, 16:00
Bei der Aufräumaktion  in Garsena haben die Helfer um  Karl-Friedrich Schöning (3. von links) säckeweise Müll zusammengetragen.
Bei der Aufräumaktion in Garsena haben die Helfer um Karl-Friedrich Schöning (3. von links) säckeweise Müll zusammengetragen. Foto: Karina Dormin

Könnern/MZ - Es ist ein trauriges, aber immer wiederkehrendes Schauspiel. Gerade im Winterhalbjahr nutzen einige unbelehrbare Menschen die langen Nächte, um im Schutz der Dunkelheit ihren Müll illegal in der Natur zu entsorgen. Der beliebteste Ort sind dabei abgelegene Feldwege, die noch an einem kleinen Wäldchen vorbeiführen. Unbeobachtet kann der Sünder seinen Abfall in der Natur deponieren. Dabei ist dies kein Kavaliersdelikt und kann richtig teuer werden.

Land hat neuen Bußgeldkatalog gegen Sünder parat

So hat es das Land Sachsen-Anhalt in einem neuen Bußgeldkatalog vorgesehen. Ein weggeworfener Zigarettenstummel soll zwischen 20 bis 40 Euro nach sich ziehen. Wer Hausmüllsäcke einfach irgendwo ablädt, kann mit bis zu 400?Euro Bußgeld rechnen. Aber auch so etwas wie eine abgeladene Waschmaschine im Wald, kann im Portmonee schmerzen: mit einer Strafe von bis zu 700 Euro. „Wir müssten diejenigen auf frischer Tat ertappen. Anhand des Mülls lässt sich der illegale Entsorger nur in ganz seltenen Fällen zweifelsfrei feststellen“, erklärt Bärbel Gensow, Mitarbeiterin des Ordnungsamtes Könnern.

Wie in jedem Jahr gibt es aber auch viele freiwillige Helfer, die das über die Wintermonate anfallende Gerümpel im Rahmen eines Frühjahrsputzes einsammeln. Die Aktion kann wegen der Corona-Pandemie nicht an einem einzigen Tag zentral stattfinden.

Mit den Einwohnern auf die Suche gegangen

Unter der Regie der freiwilligen Feuerwehr wurde beispielsweise am Samstag der Unrat in Bebitz und Umgebung entfernt. „Das funktioniert nur gemeinsam mit den Einwohnern, wobei Lucie Scherf und Conny Dressler immer dabei sind und die Aktion unterstützen“, erzählt der stellvertretende Wehrleiter Thomas Jungmann. Auf dem Wirtschaftsweg in Richtung Zoll sowie von Bebitz aus in Richtung Flanschenwerk waren die freiwilligen Helfer aktiv. Auf dem Pkw-Anhänger von Thomas Jungmann wurde der Müll dann abtransportiert.

In einigen Orten wurde der Frühjahrsputz ebenfalls schon abgeschlossen. Mit den Jugendlichen und den Erziehern des Freiguts Garsena hatte sich Ortsbürgermeister Karl-Friedrich Schöning Ende April in die Spur gemacht.

Autoreifen und viel Plastikmüll

Innerhalb von vier Stunden kam auf den Wegen der Gemarkung Golbitz-Garsena ein kompletter Autoanhänger voll Müll zusammen. Darunter waren beispielsweise ein Durchlauferhitzer und ein ganz grausiger Fund. „In der Nähe der Autobahn lag in einer Plastiktüte eine tote Katze, die wahrscheinlich aus einem fahrenden Auto entsorgt worden ist“, erzählte Karl-Friedrich Schöning. „Man müsste diesen Menschen, die so etwas machen, mal richtig auf die Finger hauen. Zum Glück ist etwas weniger Unrat als in den vergangenen Jahren angefallen.“

Dies konnte seine Amtskollegin Sabine Fischer bestätigen. Der Frühjahrsputz in Beesenlaublingen ist ebenfalls bereits durchgeführt. „Unsere fleißigen Helfer haben zwar keinen Durchlauferhitzer gefunden, aber wie in jedem Jahr alte Autoreifen und sehr viel Plastikmüll. Wenigstens war diesmal kein Sofa dabei. Alles hat in die Säcke gepasst“, so die Ortsbürgermeisterin. Ob der neue Bußgeldkatalog die unbelehrbaren Müllsünder abschreckt, bleibt abzuwarten. (mz)