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Flächennutzungsplan Debatte über potenzielles Bauland in Gerbitz bei Nienburg

„Ich weiß nicht, warum die Stadt Nienburg sich diese Fläche nicht sichert“, ärgert sich Ortsbürgermeister Stefan Maibaum.

Von Andreas Braun 27.07.2021, 10:00
Ortsbürgermeister Stefan Maibaum macht sich weiter für die Ausweisung der Fläche als Bauland stark.
Ortsbürgermeister Stefan Maibaum macht sich weiter für die Ausweisung der Fläche als Bauland stark. (Foto: Andreas Braun)

Gerbitz/MZ - Stefan Maibaum will nichts unversucht lassen, um im Flächennutzungsplan der Stadt Nienburg doch noch ein Baugebiet für Gerbitz unterzubringen. Der Ortsbürgermeister hat sich kundig gemacht und einen Ansprechpartner gefunden, der das Grundstück vor der Ortschaft, aus Richtung Nienburg kommend, verkaufen würde.

„Er möchte nur einen Euro - für das gesamte Grundstück. Das sind 2,5 Hektar. Es sind noch im Grundbuch Einträge vorhanden, die sicher noch ausgelöst werden müssten. Aber selbst dann wäre es immer noch lukrativ. Ich weiß nicht, warum die Stadt sich diese Fläche nicht sichert“, so Maibaum, der das auch im Stadtrat einbrachte, nachdem ein Antrag gescheitert war, dass der Punkt „zusätzliches Wohnbaugebiet in Gerbitz“ von der Tagesordnung genommen wird.

Es gebe schließlich neue Erkenntnisse, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen, so Maibaum. Doch die Stadt kennt das Angebot, das bereits 2013 schon einmal gemacht worden war. Es seien Sicherungsgrundbucheintragungen in Höhe von etwa 60.000 Euro vorhanden.

Bürgermeisterin Falke: Die Fläche kann nicht als Bauland ausgewiesen werden

Was aber das eigentliche Problem sei, so Bürgermeisterin Susan Falke, sei, dass die Firma, die im Grundbuch steht, nicht mehr besteht. Sie war in Insolvenz gegangen. Im Register steht die Firma nur noch, weil sie Eigentürmer der Fläche ist, so Susan Falke.

Die Stadt habe kein Verwendung für die Fläche und wolle sie nicht, denn sie könne nicht als Bauland ausgewiesen werden. Wenn jemand privat die Fläche erwerben möchte, stehe dem nichts im Wege. Einer der drei Gläubiger müsse vor Gericht entsprechend beantragen, dass die Firma zum Zweck des Verkaufes juristisch quasi wieder auferstehe.

Allerdings bestehe die Gefahr, dass hier der Boden kontaminiert sei. Zudem würde sich nichts ändern. Ein Baugebiet würde nicht in den Flächennutzungsplan aufgenommen, weil es nicht begründbar sei, so die Argumentation. Maibaum hält das für vorgeschoben. „Die Stadt will nicht“, so seine Meinung.