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Eindämmung der Corona-Pandemie Noch vor Weihnachten: Sachsen-Anhalt will Clubs und Diskotheken schließen

Nachdem der Landtag Sachsen-Anhalts am Dienstag eine epidemische Lage festgestellt hat, soll noch vor Weihnachten die Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie angepasst werden. Bars, Clubs und Diskotheken könnten dann geschlossen werden. 

Aktualisiert: 14.12.2021, 17:08
Ein Hinweisschild für die Maskenpflicht und den Abstand hängt an einem Marktplatz vor einem Weihnachtsbaum.
Ein Hinweisschild für die Maskenpflicht und den Abstand hängt an einem Marktplatz vor einem Weihnachtsbaum. (Foto: dpa/symbol)

Magdeburg/dpa - Das Land will die geltende Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch vor Weihnachten ändern. Diskotheken sollen geschlossen werden. Auch Ansammlungsverbote an Silvester werden diskutiert.

Der Landtag hat am Dienstag eine epidemische Lage in Sachsen-Anhalt festgestellt. Der Beschluss gibt der Landesregierung die Möglichkeit, zur Eindämmung der Corona-Pandemie weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. So könnten beispielsweise Bars, Clubs und Diskotheken geschlossen werden. Um das in Kraft zu setzen, muss die Landesregierung die geltende Eindämmungsverordnung ändern, wie Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) bestätigte. Das soll noch vor Weihnachten erfolgen. Die geänderte Verordnung könnte dann vorerst bis Mitte Januar gelten.

Grimm-Benne begründete die Feststellung der Notlage damit, dass das Gesundheitssystem vor einer Überlastung bewahrt werden müsse. Im Augenblick müssten zwar keine Patienten in andere Bundesländer verlegt werden, jedoch sei die Situation in den Kliniken „sehr angespannt“, wie Grimm-Benne sagte.

Corona-Maßnahmen: AfD übt heftige Kritik an Beschluss

Die AfD übte heftige Kritik. Gesundheitspolitiker Ulrich Siegmund bezeichnete die bisherigen Corona-Maßnahmen als „Gängelung der Bevölkerung“. „Sie nehmen den Menschen jegliche Freude im Leben“, warf er der Regierung vor.

Diese Kritik wiesen die regierungstragenden Fraktionen von CDU und FDP zurück. Sie machten deutlich, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit Augenmaß verhängt würden und bei sinkenden Infektionszahlen auch wieder zurückgenommen werden müssten. Die Grünen plädierten für eine konsequente Anwendung der neuen Möglichkeiten.

Die zum Teil sehr emotional geführte Debatte war geprägt von vielen Zwischenrufen und zum Teil auch von Beschimpfungen. Mit der Feststellung der epidemischen Lage soll den Kommunen in Zukunft weiterhin die Möglichkeit eingeräumt werden, je nach Infektionslage noch schärfere Regeln zu erlassen. Dazu gehören Beschränkungen von Veranstaltungen sowie im Einzelfall Schließungen von Betrieben und Einrichtungen.

Silvester: Ansammlungsverbot geplant

SPD-Fraktionschefin Katja Pähle plädierte für ein „Ansammlungsverbot“ an Silvester. Dies müssten laut Gesundheitsministerium dann die jeweiligen Kommunen für konkrete Orte verhängen.

Die Parlamente in Sachsen und Brandenburg haben ebenfalls eine epidemische Lage festgestellt und die Corona-Maßnahmen verschärft. Bund und Länder hatten sich zuvor darauf geeinigt, Clubs und Diskotheken bei hohen Corona-Infektionszahlen aufgrund des Ansteckungsrisikos zu schließen. Dies soll ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 350 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner umgesetzt werden. In Sachsen-Anhalt war dieser Wert in den vergangenen Tagen mehr als doppelt so hoch.