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Inzidenz erneut gestiegen Ministerium meldet fast 900 neue Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt

14.04.2021, 18:15

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sind die Corona-Neuinfektionen weiter gestiegen. Binnen 24 Stunden wurden landesweit 544 Neuinfektionen registriert, wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervorgeht (Stand 3.09 Uhr).

Corona-Inzidenz in Sachsen-Anhalt erneut gestiegen

Die Inzidenz, also die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben aufeinanderfolgenden Tagen, stieg am Mittwoch auf 182,7. Am Vortag hatte der Wert noch bei 173,9 gelegen. Somit hat Sachsen-Anhalt nach den Nachbarländern Thüringen (254) und Sachsen (227,8) bundesweit das höchste Infektionsgeschehen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch dem RKI zufolge bei 153,2.

859 neue Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt

Das Sozialministerium meldete am Nachmittag 859 neue Infektionsfälle innerhalb eines Tages für das Land (Stand: 14. April 14.00 Uhr). Damit liege die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen bei 81.114. Insgesamt 2913 Menschen sind seit dem Ausbruch der Pandemie im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Darunter waren seit Dienstag zehn Todesfälle gemeldet worden. Insgesamt 143 Intensiv- und Beatmungsbetten seien in den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt mit einem Covid-19-Patienten belegt. Der Inzidenz-Wert stieg am Mittwoch nach Angaben des Landes auf 200,57 nach 182,11 am Dienstag.

Burgenlandkreis bleibt Corona-Hotspot

Besonders kritisch ist das Infektionsgeschehen weiter im Burgenlandkreis mit einer Inzidenz laut Ministerium von 383,01. Landrat Götz Ulrich (CDU) sagte, dass laut der Corona-Schutzverordnung des Landkreises weiter eine Testpflicht für den Schulbesuch bestehe. Nur so sei es möglich, angesichts der extremen Infektionslage im Landkreis in den Schulen den Präsenzunterricht aufrecht erhalten zu können.

Streit um Corona-Impfungen in Magdeburg

Währenddessen schwelt in der Landeshauptstadt ein Streit zwischen Stadtverwaltung und Landesregierung über die Verteilung von Impfdosen. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) will den sogenannten Impftourismus unterbinden. Er verteidigte am Mittwoch seine Linie, im Impfzentrum der Landeshauptstadt bevorzugt Magdeburgerinnen und Magdeburger impfen zu lassen.

Nachdem Anfang des Monats Impfungen für alle über 60-Jährigen ermöglicht worden seien, habe der Anteil auswärtiger Impfpersonen bei über 40 Prozent gelegen. Es seien Menschen aus Niedersachsen, Hamburg und Berlin dabei gewesen. „Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Bevölkerung geschützt wird und geimpft wird“, sagte der OB.

Trümper argumentierte, der Impfstoff werde bezogen auf die Einwohnerzahl quotiert. Zudem solle die Mobilität eingeschränkt werden. Die Bevölkerung in der Stadt und in Sachsen-Anhalt sei besonders alt und brauche den Schutz. Zudem liege die Sterberate der an Corona Erkrankten hierzulande mit 3,6 Prozent höher als etwa in Niedersachsen mit 2,35 Prozent.

Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet, dass das Sozialministerium die Situation anders einschätzt als der Magdeburger Oberbürgermeister. Impfberechtigte könnten Termine in einem Impfzentrum buchen, das nicht an ihrem Wohnort liege.

Quote der Erstimpfungen bei 17,7 Prozent

Die Zahl der bisher durchgeführten Erstimpfungen in den Impfzentren des Landes lag nach Angaben des Sozialministeriums am Mittwoch bei etwa 353.000. Dazu kämen noch rund 36.000 Impfungen der niedergelassenen Ärzteschaft. Damit betrug die Quote für die Erstimpfungen am Mittwoch laut Robert Koch-Institut landesweit 17,7 Prozent. (dpa)