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Von 50 bis 1.000 Euro Großer Vergleich: So unterschiedlich hoch ist die Hundesteuer in Sachsen-Anhalt

Wer in Sachsen-Anhalt einen Hund besitzt, der muss nicht nur für Futter und Tierarzt zahlen, sondern auch Steuern. Wie hoch diese sind, entscheidet jede Kommune selbst. Das müssen Hundehalter in den 20 größten Gemeinden des Landes auf den Tisch legen.

Von Johanna Ahlsleben 09.12.2025, 12:26
Hundebesitzer zahlen in Sachsen-Anhalt unterschiedlich viel Hundesteuer, denn diese ist Sache der Kommunen.
Hundebesitzer zahlen in Sachsen-Anhalt unterschiedlich viel Hundesteuer, denn diese ist Sache der Kommunen. Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR. – In Sachsen-Anhalt werden offiziell mehr als 180.000 Hunde gehalten. Ihre Besitzer müssen jährlich Steuern für sie zahlen. Wie hoch diese sind, hängt von der Kommune ab, in der sie gemeldet sind.

Ausgenommen oder ermäßigt sind häufig Hunde, die dienstlich eingesetzt werden – etwa in staatlichen oder kommunalen Einrichtungen oder als Rettungs-, Melde- oder Schutzhunde. Auch für Assistenzhunde müssen oft keine Steuern gezahlt werden. Das kann auch der Fall sein, wenn ein Tier aus dem Tierheim oder einer Schutzorganisation übernommen wird.

Unsere Übersicht zeigt, wie hoch die Hundesteuer in den 20 größten Kommunen in Sachsen-Anhalt ist, ob sie 2026 steigt und wie groß die Einnahmen dadurch sind.

Magdeburg

Die Hundesteuer wurde in der Landeshauptstadt in August 2024 zuletzt verändert.

Das zahlen Hundehalter in Magdeburg:

  • für jeden Hund: 114 Euro
  • für ermäßigte Hunde: 57 Euro

Halle

Die Einnahmen aus der Hundesteuer belaufen sich 2025 in der Saalestadt auf 1,14 Millionen Euro. Die Zahl der Vierbeiner ist im Vergleich zum Jahresende 2024 leicht zurückgegangen: von 10.411 auf 10.382 Fellnasen.

Das zahlen Hundehalter in Halle:

  • für den ersten Hund: 100 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 180 Euro
  • für gefährliche Hund: 720 Euro

Dessau-Roßlau

In Dessau-Roßlau gab es im November 2025 5.180 Hunde. Das sind weniger als noch ein Jahr zuvor. 2024 waren 5.243 Vierbeiner angemeldet. 

Das zahlen Hundehalter in Dessau-Roßlau:

  • für den ersten Hund: 90 Euro
  • für den zweiten Hund: 180 Euro
  • für weitere Hunde: 192 Euro
  • für gefährliche Hunde: 700 Euro

Laut Statistischem Landesamt nahm die Stadt in diesem Jahr 264.000 Euro an Hundesteuer ein. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen jedoch leicht gesunken: Damals flossen noch 273.000 Euro in die Stadtkasse.

Wittenberg

In Wittenberg bleibt die Abgabe für Hundehalter wie in den Jahren zuvor - es sind weder Änderungen geplant noch besprochen worden.

Das zahlen Hundehalter in Wittenberg:

  • für den ersten Hund: 84 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 132 Euro
  • für Vermutungshunde: 300 Euro
  • für Vorfallshunde: 720 Euro

Zu den Vermutungshunden zählen die folgenden Rassen: Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunderassen.

Vorfallshunde, unabhängig von ihrer Rasse, sind Hunde, die durch einen Angriff auf Personen oder andere Lebewesen oder durch aggressives Verhalten auffällig geworden sind.

Die Zahl der Hunde in Wittenberg ist leicht gesunken: von 3.602 (2024) auf 3.518 (November 2025). Die Einahmen durch die Hundesteuer belaufen sich aktuell auf knapp 304.000 Euro.

Weißenfels

Derzeit sind in Weißenfels 2.916 Hunde registriert. Im vergangenen Jahr waren noch 3.078. Dadurch sanken auch die Einnahmen durch die Hundesteuer von rund 209.500 auf 197.700 Euro.

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Das zahlen Hundehalter in Weißenfels:

  • für den ersten Hund: 60 Euro
  • für den zweiten Hund: 84 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 108 Euro
  • für den ersten gefährlichen Hund: 600 Euro
  • für jeden weiteren gefährlichen Hund: 750 Euro

Eine Erhöhung der Sätze ist 2026 nicht vorgesehen. Das letzte Mal wurde die Hundesteuer 2003 angepasst.

Halberstadt

"In der Satzung werden alle Hunde gleich besteuert, unabhängig von ihrer Rasse", teilt die Stadt Halberstadt mit.

Das zahlen Hundehalter in Halberstadt:

  • für den ersten Hund: 104 Euro
  • für den zweiten Hund: 155 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 187 Euro

Derzeit sind 2.881 Hunde in Halberstadt offiziell angemeldet. Zum Jahresende 2024 waren es noch 2.894. Insgesamt bewegt sich die Zahl seit einigen Jahren auf einem konstanten Niveau.

Stendal

Die Hundesteuer in Stendal wird erhöht. Die neuen Gebühren treten 2026 in Kraft. "Geplant sind Einnahmen in Höhe von 260.000 Euro", teilt die Stadt mit. Das sind rund 40.000 Euro mehr als 2024. Besitzer zahlen nun für den ersten Hund zwölf Euro mehr.

Das zahlen Hundehalter in Stendal ab 2026:

  • für den ersten Hund: 84 Euro
  • für den zweiten Hund: 108 Euro
  • für den dritten Hund: 144 Euro
  • für jeden weiteren Hund: Aufschlag von 36 Euro
  • für gefährliche Hunde: wird nicht erhoben

In Stendal sind rund 3.000 Fellnasen gemeldet.

Bitterfeld-Wolfen

In Bitterfeld-Wolfen werden um die 3.000 Hunde gehalten. Die Zahl schwankt aufgrund von Wegzügen und Sterbefällen. Die Steuern bringen jährlich 192.000 Euro ein.

Auch interessant: Aufregung um Polizeieinsatz in Radegast: Amt beschlagnahmt 26 Hunde einer Privatperson

Das zahlen Hundehalter in Bitterfeld-Wolfen:

  • für den ersten Hund: 60 Euro
  • für den zweiten Hund: 80 Euro
  • für weitere Hunde: 120 Euro
  • für gefährliche Hunde: 500 Euro

Die Hundesteuer wurde 2015 das letzte Mal erhört, eine erneute Erhöhung ist nicht geplant.

Merseburg

Die Stadt Merseburg nimmt durch die Hundesteuer, die seit 2022 unverändert ist, rund 161.600 Euro ein.

Das zahlen Hundehalter in Merseburg:

  • für den ersten Hund: 72 Euro
  • für den zweiten Hund: 114 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 144 Euro
  • für gefährliche Hunde: 600 Euro

2024 waren 2.012 Hunde im Stadtgebiet gemeldet, 2025 waren es 2.036 Vierbeiner.

Wernigerode

Aktuell leben in Wernigerode 1.861 Fellnasen. Das sind 19 weniger als 2024. Durch sie fließen rund 200.000 Euro in die Stadtkasse.

Das zahlen Hundehalter in Wernigerode:

  • für den ersten Hund: 102 Euro
  • für den zweiten Hund: 168 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 180 Euro
  • für gefährliche Hunde: 612 Euro

Naumburg

In Naumburg ist die Anzahl der Fellnasen 2025 mit 1.897 im Vergleich 2024 mit 1.862 ungefähr gleich.

Das zahlen Hundehalter in Naumburg:

  • für den ersten Hund: 100 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 150 Euro
  • für jeden Listenhund: 360 Euro

Eine Änderung der Hundesteuer ist nicht geplant. Zuletzt wurde sie 2011 erhöht. Durch sie fließen knapp 201.000 Euro in die Stadtkasse. 

Bernburg

Die Zahl der Hunde ist in Bernburg leicht zurückgegangen. 2024 waren es noch 2.415 Vierbeiner, 2025 nur noch 2.377. 

Das zahlen Hundehalter in Bernburg:

  • Für jeden Hund: 60 Euro
  • Für gefährliche Hunde: 60 Euro, Wesenstest ist vorzulegen

Für 2026 ist keine Erhöhung der Hundesteuer vorgesehen. Mit ihr fließen rund 140.000 Euro in die Stadtkasse.

Schönebeck (Elbe)

In Schönbeck wurde die Hundesteuer 2022 von 60 auf 80 Euro erhöht. Eine weitere Steigerung ist 2026 nicht geplant.

Das zahlen Hundehalter in Schönebeck:

  • für den ersten Hund: 80 Euro
  • für den zweiten Hund: 100 Euro
  • für weitere Hunde: 125 Euro
  • für gefährliche Hunde: nicht extra besteuert

In der Stadt an der Elbe sind mehr als 2.300 Hunde gemeldet. Im vergangenen Jahr flossen durch sie 197.550 Euro in die Stadtkasse, mit Einnahmen in dieser Höhe rechnet die Stadt auch 2025.

Zeitz

In Zeitz tritt mit dem 1. Januar 2026 eine Änderung der Hundesteuersatzung in Kraft. Sie wurde im Juni 2025 beschlossen. 

Das zahlen Hundehalter in Zeitz ab 2026:

  • für den ersten Hund: 72 Euro
  • für den zweiten Hund: 96 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 120 Euro
  • für den ersten gefährlichen Hund: 750 Euro
  • für jeden weiteren gefährlichen Hund: 1.000 Euro

2024 waren in der Stadt 1.598 Hunde gemeldet. Die Zahl ist gestiegen: Aktuell sind es 1.623 Vierbeiner. Die Einnahmen aus der Hundesteuer belaufen sich auf rund 132.000 Euro pro Jahr.

Aschersleben

Aktuell sind in Aschersleben 2.100 Hunde gemeldet. 2024 hat die Stadt durch sie 125.000 Euro eingenommen. Das ist auch 2025 der Fall.

Das zahlen Hundehalter in Aschersleben:

  • für den ersten Hund: 50 Euro
  • für den zweiten Hund: 100 Euro
  • für weitere Hunde: 125 Euro
  • für gefährliche Hunde: 600 Euro

 "Die Höhe der Hundesteuer ist seit 2012 unverändert", teilt die Stadt mit. Anpassungen sind nicht geplant.

Sangerhausen

Im Jahr 2024 waren in Sangerhausen insgesamt 1.963 Hunde gemeldet. Aktuell liegt die Zahl bei 2.019 Hunden, was einen leichten Anstieg darstellt. Die Einnahmen aus der Hundesteuer beliefen sich 2024 auf rund 132.000 Euro. Für das Jahr 2025 wird mit gleichbleibenden Einnahmen gerechnet.

Das zahlen Hundehalter in Sangerhausen:

  • für den ersten Hund: 60 Euro
  • für den zweiten Hund: 78 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 96 Euro
  • für gefährliche Hunde: 400 Euro

Köthen

Durch Zu- und Abmeldungen schwankt die Zahl der Hunde in Köthen. Lag sie 2024 durchschnittlich bei 1.798 Tieren, sind es 2025 1.813.  

Das zahlen Hundehalter in Köthen:

  • für den ersten Hund: 80 Euro
  • für den zweiten Hund: 110 Euro
  • für weitere Hunde: 140 Euro
  • für gefährliche Hunde: 500 Euro

Mit der Hundesteuer, die zuletzt 2016 erhöht wurde, hat die Stadt 2024 rund 159.000 Euro eingenommen. 2025 wird mit einer leichten Zunahme gerechnet.

Staßfurt

Die Hundesteuer soll ab 2026 in Staßfurt erhöht werden.

Das sollen Hundehalter in Staßfurt dann zahlen:

  • für den ersten Hund: 60 Euro
  • für den zweiten Hund: 80 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 100 Euro
  • für gefährlich eingestufte Hunde: 200 Euro
  • für gefährliche Hunde: 350 Euro

Die Zahl der Vierbeiner in der Stadt ist zurückgegangen, von 2.610 (2024) auf 2.388 (2025). Doch die Einnahmen sind von knapp 126.000 auf mehr als 128.000 Euro gestiegen.

Quedlinburg

In der Welterbestadt Quedlinburg lebten 2024 1.520 Hunde, aktuell sind es 13 weniger.

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Die Einnahmen durch die Hundesteuer sind leicht gesunken: von knapp 122.000 Euro im vergangenen Jahr auf knapp 121.000 Euro aktuell.

Das zahlen Hundehalter in Quedlinburg:

  • für den ersten Hund: 78 Euro
  • für den zweiten Hund: 90 Euro
  • für jeden weiteren Hund: 120 Euro
  • für den ersten gefährlichen Hund: 400 Euro
  • für jeden weiteren gefährlichen Hund: 600 Euro

Salzwedel

Das zahlen Hundehalter in Salzwedel:

  • für den ersten Hund: 60 Euro
  • für den zweiten Hund: 84 Euro
  • für weitere Hunde: 120 Euro
  • für gefährliche Hunde: 240 Euro

Wenn der Hunde ausschließlich im Gebiet der Ortschaften Brietz, Dambeck, Mahlsdorf, Stappenbeck, Benkendorf, Chüden, Henningen, Klein Gartz, Langenapel, Liesten, Osterwohle, Pretzier, Riebau, Seebenau, Tylsen, Wieblitz- Eversdorf und den Ortsteilen Böddenstedt, Hoyersburg, Kemnitz, Kricheldorf, Sienau und Ziethnitz gehalten wird, werden 24 Euro für den ersten Hund und 48 Euro für den zweiten Hund fällig.

Die letzte Änderung der Hundesteuer war 2020. Für 2026 ist keine Veränderung geplant.

Zum Jahresbeginn waren 1.609 Vierbeiner in der Einheitsgemeinde gemeldet - darunter 762 der Kernstadt und 803 in den Ortsteilen. 80.000 Euro fließen durch die Steuer in den Haushalt.