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Regierung Haseloff kündigt neue Großprojekte in der Kohleregion an

Von dpa Aktualisiert: 28.09.2021, 05:23
Reiner Haseloff (CDU).
Reiner Haseloff (CDU). Ronny Hartmann/dpa/Archivbild

Magdeburg - Der Strukturwandel im Rahmen des Kohleausstiegs in Sachsen-Anhalt nimmt weiter Gestalt an. „Wir setzen jetzt eine Reihe von Großprojekten auf“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag). Das Land habe für ein Forschungszentrum in Zeitz (Burgenlandkreis) 15 Millionen und für ein Forschungsprojekt in Halle 10 Millionen Euro Förderung beim Bund beantragt. Sachsen-Anhalt habe sich bei der Förderung gegen andere Projekte durchgesetzt. Die Staatskanzlei bestätigte die Pläne am Freitag.

Demnach soll in Zeitz ein Zentrum für Bioökonomie entstehen. Das „Bio-Z“ soll laut der Zeitung 70 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vereinen. Die Bioökonomie erforscht unter anderem die effektivere Nutzung nachhaltiger Rohstoffe in der Produktion. Im Projekt „Gole(h)m“ soll in Halle der Lehmbau erforscht und - mithilfe moderner Verfahren - wiederbelebt werden. Außerdem verspricht sich das Team um den Direktor des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie, Harald Meller, neue Erkenntnisse zur Sanierung von Altbauten.

Deutschland will bis 2038 aus der Kohleverstromung aussteigen. Die betroffenen Gegenden sollen durch neue und innovative Arbeitgeber beim daraus folgenden Strukturwandel unterstützt werden. Deutschland müsse beim Klimaschutz Vorreiter sein, sagte Haseloff. „Wir müssen Vorbild sein. Andere müssen sich an uns orientieren“, unterstrich der Ministerpräsident. Und weiter: „Aber wir müssen den Leuten auch erklären, warum wir das alles machen.“

Für einen effektiven Klimaschutz müsse der Staat in Deutschland schneller werden, forderte der Regierungschef in der Zeitung. „Wir werden die Klimakrise definitiv nicht bewältigen, wenn die Planungs- und Bauverfahren so bleiben, wie sie sind“, sagte der CDU-Politiker. „Wir bekommen technische Alternativen nur auf den Weg - die Wasserstoffwirtschaft oder den Elektroverkehr - wenn wir schneller werden.“ Ferner stellte Haseloff fest: „Das deutsche Planungsrecht ist immer noch für Schönwetter-Verfahren ausgelegt.“