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reisen und tourismus Camping-Urlaub 2022: Tipps, Tricks und Campingplätze in Sachsen-Anhalt

Beladung, Fahrsicherheit und der richtige Stellplatz - bereits vor dem Reiseantritt sollten Camping-Fans einige Dinge beachten. Der ADAC hat genau dafür die richtigen Tipps.

Von Linda May van Bui Aktualisiert: 25.04.2022, 15:34
Caravaning liegt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa weiterhin im Trend. Foto: Hauke-Christian Dittrich/Symbol/
Caravaning liegt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa weiterhin im Trend. Foto: Hauke-Christian Dittrich/Symbol/ dpa

Magdeburg - In ferne Länder reisen: Das war in den vergangenen Jahren kaum möglich. Trotzdem sehnten sich die Menschen nach Erholung - abseits der eigenen vier Wände. Die Alternative: Camping. Das Reisen innerhalb der Republik erlebte einen Boom.

Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte sich allerdings gut auf die Fahrt vorbereiten. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt hat die wichtigsten Tipps für Camping-Neulinge und „alte Hasen“ zusammengefasst.

Größe und Fahrdynamik kennenlernen

"Für Camper-Modelle bis zu 3,5 Tonnen Gewicht reicht der normale Pkw-Führerschein aus, die Dimensionen und Fahreigenschaften sind jedoch ganz andere", erklärt Alexandra Kruse, Sprecherin des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Deshalb solle man sich rechtzeitig mit dem Fahrzeug vertraut machen. Das ginge nur, wenn man drinsitzt und das Fahren und Bremsen sowie Kurven und Slalom ausprobieren könne. "Das geht am besten bei einem Fahrsicherheitstraining, das den sicheren Umgang mit dem Camper vermittelt", fügt Kruse hinzu.

Beim Beladen: Vorsicht vor Übergewicht

Wie schnell manche Wohnmobile beim Beladen mit den üblichen Urlaubsutensilien an ihre zulässige Gesamtgewichtsgrenze stoßen, sei vielen Fahrern nicht bewusst. Damit es nicht zu bösen Überraschungen komme, sollte sich genau über das Leergewicht, die mögliche Zuladung und das richtige Beladen informiert werden.

"Schon innerhalb des erlaubten Rahmens hat ein voll beladenes Wohnmobil eine komplett andere Fahrdynamik als das leere Modell. Je höher das Gewicht, desto höher ist die Belastung von Reifen und Bremsen. Serpentinenfahrten und Ausweichmanöver bei gleicher Geschwindigkeit sind im beladenen Wohnmobil somit um ein Vielfaches tückischer", betont die Sprecherin.

Ein überladenes Wohnmobil könne zu einem unkontrollierbaren Gefährt werden. Es kann zu einer Minderung der Fahrstabilität und so zu risantem Schlingern kommen. Außerdem drohen im Ausland hohe Bußgelder und die Entsorgung der Gepäckgegenstände bei Überladung. Wer das vermeiden möchte, kann sich hier informieren.

Der Stauraum eines Wohnmobils sollte mit Bedacht beladen werden.
Der Stauraum eines Wohnmobils sollte mit Bedacht beladen werden.
ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt

Einparken üben und Fuß vom Gas

Während der Reise mit dem Wohnmobil gelte vor allem eines: lieber ein paar Km/h weniger auf der Uhr. Defensives Fahren und eine moderate Reisegeschwindigkeit würden für Sicherheit sorgen und die Nerven schonen. "Ideal ist ein Tempo bis maximal 110 Stundenkilometer", so die ADAC-Sprecherin. "Übrigens sollte man Nachtfahrten mit dem Wohnmobil möglichst vermeiden, denn in der Dunkelheit sieht man mögliche Gefahren häufig nicht", merkt sie weiterhin an.

Auch das Parken müsse geübt sein. Parkplätze und Parkhäuser können zu einer besonderen Herausforderung für Camper werden. Der ADAC Niedersachen/ Sachsen-Anhalt empfiehlt: "Deshalb sollte man nicht nur die Maße seines Gefährts genau kennen – das ist für die Höhenbegrenzung in Parkhäusern entscheidend, sondern auch das Einparken ausführlich üben. Am besten sowohl allein als auch mit Einweiser."

Wohnmobil oder doch besser Wohnwagen?

Kaum eine andere Art von Urlaub ist so flexibel wie der Campingurlaub. Doch bei einer Frage scheiden sich oft die Geister: Wohnmobil oder Wohnwagen - was ist besser? Wie so oft bietet sowohl die eine als auch die andere Variante Vor- und Nachteile. Welche Lösung sich am besten als Grundstein für die schönsten Wochen des Jahres eignet, ist laut dem ADAC von mehreren Faktoren abhängig.

Die Vorteile eines Wohnwagens:

  • ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Flexibilität 
  • das Zugfahrzeug steht am Urlaubsort als „normaler“ PKW für den Alltag zur Verfügung
  • eine leichte Pflege
  • wenig Wartungsaufwand
  • vergleichsweise geringe Anschaffungskosten, günstiger als ein Wohnmobil
  • beim Wohnwagen ist die Fahrerlaubnis nach Massenklasse mit der B96-Erweitereung leicht auf 4,25t zu erweitern
  • auch der Hängerschein BE ist im Vergleich zu den C-Klassen (WoMo ab 3,5 t) preiswerter und leichter zu erwerben

Die Nachteile eines Wohnwagens:

  • große Herausforderung für ungeübte Fahrer das Auto samt Anhänger durch die Straßen oder bergab zu bugsieren
  • bei Wohnwagen gibt es härtere Geschwindigkeitsbegrenzungen
  • Wohnwagen dürfen nicht einfach dauerhaft auf öffentlichen Straßen abgestellt werden (Abstellplatz ist schwer zu finden und kostet)
Wer mit einem Wohnwagen reist, ist mit dem eigenen Pkw vor Ort noch flexibel unterwegs.
Wer mit einem Wohnwagen reist, ist mit dem eigenen Pkw vor Ort noch flexibel unterwegs.
ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt

Die Vorteile eines Wohnmobils:

  • komfortablere Variante
  • Wohnmobil verfügt über einen eigenen Antrieb und fungiert damit selbst als Fahrzeug
  • meist großzügige Wohnfläche
  • einfacheres Fahren
  • die Reisedauer ist oft kürzer, da mit dem Wohnmobil schneller gefahren werden kann als mit dem Wohnwagen
  • Reisende können sich auch während der Fahrt (gesichert!) im Wohnraum aufhalten
  • durch Wohnmobilstellplätzen eine größere Auswahl als Stellmöglichkeit

Die Nachteile eines Wohnmobils:

  •  gegebenenfalls ist eine spezielle Fahrerlaubnis nötig
  • am Urlaubsort selbst sind Reisende etwas unflexibler
  • höhere Instandhaltungs- und Wartungskosten
Mit einem Wohnmobil ist man deutlich schneller am Ziel.
Mit einem Wohnmobil ist man deutlich schneller am Ziel.
ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt

Welche Variante nun am besten geeignet ist, sollten Camping-Fans ganz individuell und den Reiseansprüchen- und planungen entsprechend ausloten.

Campingplätze in Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt können Urlauber in den Genuss von Camping kommen. Eine Auswahl an Campingplätzen:

  • Campingplatz Barleber See (15 km nördlich von Magdeburg)
  • Ferienpark Plötzky (20 km südöstlich von Magdeburg
  • Campingplatz Alte Schmiede (Süplingen, Haldensleben; 40 km nordwestlich von Magdeburg)
  • Campingplatz Bertingen (45 km nord-nordöstlich von Magdeburg)
  • Family Camp Kellerwiehl (Tangerhütte Altmark; 60 km nord-nordöstlich von Magdeburg)
  • Camping am Zabakucker See (70 km nordöstlich von Magdeburg)
  • Campingplatz am Arendsee (115 km nördlich von Magdeburg)
  • Heide-Camp Schlaitz am Muldestausee (105 km südöstlich von Magdeburg)
  • Camping an der Rudelsburg (165 km südlich von Magdeburg, nahe Naumburg)

Weitere Informationen über die jeweiligen Campingplätze finden Sie auf den dazugehörigen Webseiten im Netz.