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Mehr Geld oder das Aus? Abellio droht auch Sachsen-Anhalt mit der Insolvenz

14.06.2021, 09:53
Das Nahverkehrsunternehmen Abellio droht mit der Insolvenz.
Das Nahverkehrsunternehmen Abellio droht mit der Insolvenz. (Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa)

Düsseldorf – Das Nahverkehrsunternehmen Abellio droht mit der Insolvenz. Sollten die Verkehrsverbünde in den fünf Bundesländern, in denen das Unternehmen aktiv ist, nicht deutlich mehr Geld zahlen, sei das Aus wahrscheinlich, berichtet die „Neue Ruhr Zeitung“. Abellio betreibt in Sachsen-Anhalt das sogenannte „Dieselnetz Sachsen-Anhalt“ mit zahlreichen Strecken.

Abellio erhält vom Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt Geld zum Betrieb des Netzes, muss dafür aber eine vorher festgelegte Leistung erbringen. Das Unternehmen sagt nun aber, dass die festgelegte Summe nicht mehr reicht, um alle Aufgaben zu erbringen.

Abellio will mehr Geld für den Betrieb des Dieselnetzes Sachsen-Anhalt

Aufgrund der hohen Kosten fordert Abellio bereits länger mehr Geld zum Betrieb. Die stark steigenden Personalkosten, vor allem für Lokführer, machen zahlreichen Bahnunternehmen zu schaffen. Zudem bereiten dem Unternehmen hohe Strafzahlungen wegen unpünktlicher Züge Probleme. Während Abellio zu Beginn massive Probleme hatte, genügend Lokführer zu finden, macht das Unternehmen inzwischen das überlastete Netz mit vielen Baustellen und Langsamfahrstellen verantwortlich für die Probleme. Werden Züge nicht pünktlich gefahren, sind die Nahverkehrsunternehmen zu erheblichen Strafzahlungen verpflichtet.

Bisher sind die Verhandlungen zwischen Abellio und den Verkehrsverbünden in insgesamt fünf Bundesländern jedoch nicht erfolgreich. Mit Blick auf die Frist und die Höhe der Nachforderung sei eine Einigung „absolut unrealistisch“, so die „Neue Ruhr Zeitung“ unter Berufung auf den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Die acht Aufgabenträger des Nahverkehrs in den fünf Bundesländern seien in enger Abstimmung „bis zur Insolvenzrechtlichen Betreuung/Beratung“. Abellio Deutschland habe von sich aus bereits einen prominenten Insolvenzrechtler als Generalbevollmächtigen engagiert. (mz)