Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Neue Epoche bei der Bundeswehr
Magdeburg/MZ/gau. - Diese Kommandos bestehenaus jeweils zehn Reservisten, die den zivilenKrisenstab der Behörden unterstützen und Hilfsleistungender Bundeswehr koordinieren sollen.
Strukturreformen lösten in der jüngeren Geschichte Sachsen-Anhalts eher Streit als Schwärmerei aus, man denke nur an die umstrittenen Einheitsgemeinden. Das war am Donnerstag anders, als die Bundeswehr in der Staatskanzlei ihre neue Struktur für die militärische Katastrophenhilfe vorstellte. Generalmajor Johann G. Oppitz sprach begeistert von einer "neuen Ära". Und: "Das ist ein Paukenschlag."
Bislang hatte die Bundeswehr 65 Soldaten in Sachsen-Anhalt stationiert, die im Katastrophenfall - wie bei der Jahrhundertflut 2002 - die Zusammenarbeit zwischen zivilen Helfern und der Armee koordinierten. Die Soldaten waren in die zwei Bezirkskommandos Halle und Magdeburg sowie Kreiskommandos aufgeteilt, die für mehrere Kreise zuständig waren. Mit der Reform werden die Bezirkskommandos von einem "Landeskommando" in Magdeburg abgelöst. Die aktiven Soldaten werden dafür in Magdeburg zusammen gezogen. Es soll nun auch in jedem der elf neuen Kreise sowie in Halle, Magdeburg und Dessau zwölfköpfige Verbindungskommandos geben, die ausschließlich aus Reserveoffizieren bestehen, insgesamt 180 Mann, die nebenberuflich arbeiten sollen.
Oppitz, als Befehlshaber des Wehrbereichs III für den gesamten Osten zuständig, hält das für eine Verbesserung - etwa, weil die Reserveoffiziere in den Kreisen wohnen, in denen sie tätig sind. Der General musste einräumen, dass die neue Reservetruppe noch nicht steht. "Von den 180 haben wir erst die Hälfte gewinnen können", so Oppitz. Er rechne aber damit, in anderthalb Jahren 90 Prozent der Reservetruppe aufgestellt zu haben, bis dahin springe aktives Bundeswehr-Personal im Katastrophenfall ein. Möglicherweise eine optimistische Einschätzung. Nach Angaben des Reservistenverbandes Sachsen-Anhalt sind dort insgesamt nur 130 Reserveoffiziere registriert.