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Digitale Infrastruktur Saalekreis bekommt Millionen für Internet an Schulen

Von Robert Briest 26.07.2021, 12:02
Computerkabinet in einer Schule
Computerkabinet in einer Schule (Foto: dpa)

Merseburg/MZ - „Zur Zeit spielen wir mit unserer IT nur Feuerwehr“, hatte Kreisbildungsdezernentin Annett Hellwig im Februar im Bildungsausschuss erklärt. Zu Ferienbeginn hat der Saalekreis nun das notwendige finanzielle Rüstung erhalten, um – um im Bild zu bleiben – kräftig in den digitalen Brandschutz zu investieren. Steffen Eichner, Vizechef des Landesverwaltungsamtes, überreichte vergangene Woche Hellwig und Landrat Hartmut Handschak (parteilos) einen Fördermittelbescheid über 5,2 Millionen Euro.

Das Geld kommt aus Berlin. Dort hatte der Bund 2019 das Förderpaket „Digitalpakt Schule“ aufgelegt, um die technologische Infrastruktur der Schulen aufzumöbeln. Die hängt, das hat spätestens die Pandemie bloß gestellt, vielerorts den Anforderungen der Gegenwart um Jahre bis Jahrzehnte hinterher. Fehlende Endgeräte, Internetverbindungen in nur in einzelnen Räumen, Polylux statt interaktiver Präsentationsmittel für die Lehrer.

19 Schulen profitieren

Der Kreis hatte für insgesamt 23 der 25 weiterführenden Schulen in seiner Zuständigkeit Fördermittelanträge gestellt – nur die frisch sanierte Sekundarschule in Höhnstedt und die akut von der Schließung bedrohte Förderschule in Gutenberg blieben außen vor. Insgesamt erhofft sich der Kreis aus dem Haupttopf sechs Millionen Euro, zu denen noch mal gut 700.000 Euro Eigenmittel kommen sollen.

Die nun bewilligten 5,2 Millionen Euro sollen also noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wie Eichner erklärte wird das Geld nun an 19 Schulen investiert. Laut Kreis fließen zwei Drittel der nun gewährten Summe in die technische Modernisierung der Gebäudeinfrastruktur. So sollen beispielsweise alle Räume mit Netzwerkkabeln ausgestattet werden. Die übrigen Mittel sollen etwa zum Aufbau flächendeckender drahtlose Netze in den Schulen und für eine Grundausstattung mit interaktiven Anzeigegeräten eingesetzt werden.

Umsetzung bis 2024

Den größten Anteil an der Fördersumme, nämlich 806.000 Euro erhalten die beiden berufsbildenden Schulen des Kreises in Halle und Leuna. Danach folgen mit deutlichem Abstand die fünf öffentlichen Gymnasien des Kreises. Die geringsten Beträge gehen an die drei Förderschulen in Merseburg, Großkayna und Landsberg. Die Baumaßnahmen und Anschaffungen sollen bis spätestens Ende 2024 erfolgen. Wie der genaue Ablauf ist und in welchen Schulen zuerst investiert wird, konnte die Verwaltung urlaubsbedingt auf Nachfrage nicht beantworten.

Landrat Handschak erklärte dafür: „Unsere Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf. Daher ist es uns wichtig, dass die Digitalisierung zum Bildungsalltag unserer Kinder dazugehört, um sie für die Zukunft vorzubereiten.“ Der Kreis hatte im vergangenen Schuljahr bereit 1,5 Millionen Euro aus einem Sondertopf des Programmes erhalten. Davon schaffte er knapp 1.400 Laptops für Schüler an.