Nach Radlader-Einbruch in Barnstädt Nach Radlader-Einbruch in Barnstädt: Wer sind die brutalen Täter?

Barnstädt - Ihre Handschrift ist eine skrupellose Brutalität. Aber wer sind die Verbrecher, die am frühen Dienstagmorgen mit einem gestohlenen Radlader die Fassade des Landmarktes in Barnstädt durchbrochen haben, weil sie einen Geldautomaten plündern wollten? Dass die Täter mit der gleichen Masche am 3. Januar bereits in ein Einkaufscenter in Querfurt eingebrochen waren, hält die Polizei für sehr wahrscheinlich. „Vom Tathergang gibt es Übereinstimmungen“, sagt Polizeisprecher André König am Mittwoch.
Täter beide Male mit Quad geflohen
Bei der Suche nach den Dieben konzentrieren sich die Ermittler unter anderem auf ein Quad mit Anhänger. Sowohl in Querfurt wie jetzt in Barnstädt waren die Kriminellen mit so einem Fahrzeug geflohen. Auszuschließen ist daher nicht, dass die Einbrecher sogar aus der Region stammen könnten. „Vielleicht hat ja auf den Dörfern jemand etwas Verdächtiges gesehen“, hofft König.
Im Saalekreis sind 304 Quads zugelassen, teilt das Straßenverkehrsamt auf MZ-Anfrage mit. Allerdings gibt es auch Maschinen, die keine Zulassung benötigen, sondern nur ein Versicherungskennzeichen. „Und mal ehrlich, die Täter werden kaum den Fehler machen und mit einem auf sie zugelassenen Quad ihre Raubzüge starten“, meint König. Aber ausgeschlossen ist es natürlich nicht, betont er. Außerdem will die Polizei die Aufnahmen der Überwachungskameras auswerten, die am und im Markt installiert sind.
Täter nicht an Geldkassette gelangt
Unterdessen konzentriert sich die betroffene Saalesparkasse auf die Schadensregulierung. „Der Automat ist komplett hinüber. Eine vergleichbare Technik kostet mit Installation zwischen 25.000 und 30.000 Euro“, sagt Sparkassensprecher Christian Germer. Laut Polizei dürften sich in dem Automaten mehrere zehntausend Euro Bargeld befunden haben. Die Sparkasse schweigt dazu und hat das zerstörte Gerät abtransportieren lassen. An die Geldkassette waren die Täter im Gegensatz zu dem Fall in Querfurt nicht gelangt.
Im Landmarkt geht indes das Aufräumen weiter. Bauarbeiter hatten es am Dienstag nicht geschafft, das drei mal fünf Meter große Loch in der Wand zu schließen. Zunächst mussten die Trümmer beräumt werden. Ein Sicherheitsdienst hatte den Einkaufsmarkt in der Nacht bewacht.
„Den ersten Schock habe ich überwunden“, meint Markt-Inhaberin Nancy Putzer. Über die Höhe des Gesamtschadens konnten noch immer keine Aussagen getroffen werden. Auch ist offen, welche Versicherung zuständig ist - die der Sparkasse oder die private Assekuranz der Barnstädterin.
Aus Angst vor weiteren Straftaten soll der Landmarkt nach dem Willen von Nancy Putzer übrigens keinen Geldautomaten mehr bekommen. „Das Risiko ist mir zu groß. Ich investiere lieber in neue Kassen, damit auch künftig Kartenzahlungen möglich sind“, erklärt die Geschäftsfrau.
Die Sparkasse bedauert die Aussage. „Wir haben natürlich Verständnis für die Reaktion. Allerdings wäre es traurig, wenn man sich vor Kriminellen beugt“, meint Germer. Gleichwohl hat auch die Saalesparkasse noch nicht entschieden, wie es in Barnstädt weitergehen soll. Momentan bleibt Kunden nur die Suche nach einem anderen Geldautomaten oder die mobile Filiale, die montags von 9 bis 12 Uhr nach Barnstädt kommt. (mz)
