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192 Länder auf die Leinwand gebracht Künstler aus dem Saalekreis hat Projekt von Island bis Argentinien beendet

Fast 20 Jahre hat Peter Gehre an seinem großen Projekt gearbeitet. Nun würde er es gerne selbst einmal komplett sehen und ausstellen.

20.04.2021, 11:00
Künstler Peter Gehre hat die 192 Teile seines Weltbildes beendet.
Künstler Peter Gehre hat die 192 Teile seines Weltbildes beendet. Foto: Melain van Alst

Spergau - Wie der letzte Pinselstrich seines Projektes aussehen würde, stand schon im Oktober 2001 fest, als Peter Gehre den Anfang machte. Nun ist sein Weltbild vollendet, von Island bis Argentinien hat er 192 Länder auf die Leinwand gebracht. Wenn es nach dem Künstler geht, würde er sein Werk gern einmal in voller Länge sehen. Doch das gestaltet sich schwierig.

An der Motivation sei er nicht gescheitert, sagt Gehre mit Rückblick auf die fast 20 Jahre, die seit Beginn seiner ganz persönlichen Weltreise vergangenen sind. „Wenn ich mir einmal was in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich es auch durch.“ Das hat er auch und hat nun 192 Ansichten aus allen Ländern - so war der Stand im Jahr 2000 - in seiner Galerie. Den Anfang machte im Oktober 2001 das Bild aus Island, auf dem eine Menge Eis zu sehen ist. „Daher war klar, wie das letzte Bild aussehen musste.“

„135 Fotos stammen von Harald Bergmann, der all diese Länder bereist hat.“

Die letzten drei Werke sind alle durch ihre kühlen und schneereichen Regionen bekannt - Norwegen, Schweiz und abschließend Argentinien habe er gemalt. Die Motive basieren allesamt auf privaten Fotos. „135 Fotos stammen von Harald Bergmann, der all diese Länder bereist hat.“ Dazu kommen weitere Menschen, die ihre persönlichen Eindrücke zur Verfügung gestellt haben. Manche Motive habe er nach einem Aufruf erhalten, schließlich sei es nicht so einfach, aus jedem Land der Welt ein Foto zu bekommen. Ganz bewusst hat er sich gegen Abbildungen aus dem Internet entschieden.

Der eigentlich letzte Pinselstrich bei seinem Werk vom Land aus Südamerika hat er schon Ende vergangenen Jahres gesetzt. Seitdem ist er jedoch auf der Suche nach Mitteln und Wegen, um das gesamte Werk zu zeigen. „Ich würde es gern einmal in Gänze sehen“, sagt Gehre mit Blick auf die vielen Rahmen, die sich in der Galerie stapeln. Denn das Besondere an den Bildern ist, dass sie ineinander übergehen. Beim ersten und letzten Werk erkennt man deutlich den fließenden Übergang beim Eis. So oder so ähnlich seien alle Bilder miteinander verbunden.

„Ich glaube, das gibt es gar nicht.“

Aufgrund des Formates ist das Gesamtwerk aber 192 Meter lang und ein Gebäude, das womöglich genug Platz bietet, diese Werke einreihig so aufzuhängen, so dass sich der Kreis schließt, ist schwer zu finden. „Ich glaube, das gibt es gar nicht.“ Er habe auch schon viele Anfragen für eine Ausstellung gestellt, bis hin zum Gasometer in Leipzig. Doch in den allermeisten Fällen reicht der Platz nicht aus, um tatsächlich alle Werke auf einmal zu zeigen. Vorstellen könne sich Gehre aber auch, es zu verkaufen. „Dann aber nur im Ganzen“, fügt er deutlich hinzu.

Während er weiter nach Möglichkeiten zur Ausstellung sucht, widmet er sich jetzt schon einem neuen, wenn auch deutlich kleinerem Projekt: Gerade bereitet er ein Triptychon von seinem Heimatort Spergau vor. Eines von Bad Dürrenberg hat er bereits vor ein paar Jahren gemalt. Das ist nun im Rathaus der Solestadt zu sehen. (mz/Melain van Alst)