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Hafen in Braunsbedra Hafen in Braunsbedra: Eine Zufahrt für acht Millionen

Von Diana Dünschel 14.05.2016, 10:00
Die Geiseltalstraße in Braunsbedra soll als künftige Hafenzufahrt auf acht Meter Breite mit einem begrünten Mittelstreifen ausgebaut werden.
Die Geiseltalstraße in Braunsbedra soll als künftige Hafenzufahrt auf acht Meter Breite mit einem begrünten Mittelstreifen ausgebaut werden. Peter Wölk

Braunsbedra - Braunsbedra ist die größte Stadt am Geiseltalsee. Doch der derzeit noch im Bau befindliche Hafen im Ortsteil Neumark ist für Ortsunkundige kaum auffindbar. Die bisherige Zufahrt ist eine reine Anliegerstraße. Links und rechts herrscht Industriecharakter. Attraktivität ist etwas anderes. Jetzt präsentierte das Rathaus einen konkreten Plan zur Umgestaltung.

Geiseltalstraße soll Zufahrt werden

Demnach soll die Geiseltalstraße acht Meter breit mit begrüntem Mittelstreifen und der jetzt desolate Schiefweg zum Hafen-Parkplatz auf sechs Meter Breite ausgebaut werden. Der Alte Leihagraben soll verrohrt und die vier alten Brücken darüber abgerissen werden. Grünbereiche sollen als parkähnliche Anlage mit einem neuen Rad- und Gehweg hergestellt werden. Dafür ist an der Gleisanlage der Bau eines Bahntunnels notwendig.

All das zusammen mit neuer Trinkwasserleitung, Straßenbeleuchtung, Ersatzanpflanzungen und Kampfmittelsuche kostet nach grober Schätzung der Verwaltung etwa acht Millionen Euro.

Wie Bauamtsleiterin Ina Neumann Donnerstagabend im Bauausschuss erklärte, ist ein Fördermittelzuschuss von 90 Prozent möglich. Da im städtischen Haushalt 2016 und 2017 ohnehin für den Ausbau des Schiefweges 700.000 Euro eingeplant sind, könnte man diese Mittel einbeziehen und mit zusätzlichen zirka 100.000 Euro Eigenmitteln die Maßnahme stemmen.

Vielfältige Bedenken

Grundsätzlich erklärten sich die Mitglieder des Bauausschusses auch damit einverstanden, sofern die 90-prozentige Förderung seitens des Landes garantiert werde. Zuvor aber wurde heftig diskutiert. Es gab vielfältige Bedenken. Schärfster Kritiker war Stadtrat Lutz Krautheim (Freie Wählergemeinschaft).

Er machte auf den gegenwärtigen Millionen-Investitionsstau in der Stadt aufmerksam. „Wann wollen wir den abbauen?“, fragte er. Über fehlende Radwege und kaputte Trauerhallen spreche niemand. Stattdessen wolle man eine schon neuere Straßenbeleuchtung wieder abbauen, die Straße mit einem teuren Mittelstreifen versehen. Das Ganze sei ihm zu luxuriös. Außerdem wisse man aus der Erfahrung, dass bis jetzt sämtliche Investitionen immer teurer wurden als ursprünglich geplant.

Michael Schulz (CDU), der Vorsitzende des Bauausschusses, bat dennoch um Zustimmung. Die Hafenzufahrt könne nicht so bleiben. (mz)