Ärger um FluglärmÄrger um Fluglärm: SPD-Vorstoß sorgt für Debatte im Saalekreis

Merseburg - In der Sache war der Umweltausschusses einig: Der Saalekreis soll Maßnahmen gegen den Fluglärm durch den Airport Leipzig-Halle ergreifen. Dennoch sorgte ein SPD-Antrag mit diesem Ziel am Mittwoch für hitzige Wortwechsel im Gremium.
Die Sozialdemokraten hatten den Antrag gestellt, dass der Kreis in der Fluglärmkommission eine mit anderen Anliegerkommunen abgestimmte Initiative einbringen soll, dass im Rahmen der geplanten Änderungen des Planfeststellungsbeschlusses aus dem Jahr 2004 ein angepasster Emissionsschutz für die Grundstückseigentümer eingeführt wird.
„Wir sind nicht dazu angetreten, den Flughafen zu beseitigen“
Dabei solle auf aktiven wie passiven Lärmschutz und auf die Einführung von Start- und Landeentgelten gedrungen werden, deren Höhe von der Lärmemission der Maschinen abhängig ist „Wir sind nicht dazu angetreten, den Flughafen zu beseitigen. Wir werden uns nicht an Flugzeuge ketten“, sagte SPD-Mann Günther Sachse. Er fürchtet, dass der geplante Airportausbau, durch den etwa 36 neue Stellplätze im Bereich der DHL entstehen sollen, zu mehr Lärm in der Nacht führen wird.
Diese Sorge teilt Martina Hoffmann (Grüne). Sie kritisierte, dass im Antrag nur von der Änderung des bestehen Planfeststellungsverfahrens die Rede sei. Sie forderte, dass der Kreis –analog zu Leipzig – auf ein neues Verfahren drängt. Dieses würde den Kommunen mehr Mitsprache ermöglichen und wieder Klagemöglichkeiten eröffnen, die gegen das alte Verfahren ausgeschöpft seien.
Angelika Hunger (Linke) warnte daher: „Wenn wir dem zustimmen, sagen wir, wir bleiben bei den alten Verhältnissen und ändern sie nur ein bisschen.“ Der Ausschuss stimmte mit 4:1 für den SPD-Antrag. (mz)