Nebenbeschäftigung Nebenbeschäftigung: Immer mehr Sachsen-Anhalter haben noch zweiten Job
Halle (Saale)/MZ. - In Sachsen-Anhalt gehen 30 557 Männer und Frauen zusätzlich zu ihrem Hauptberuf einem Nebenjob nach. Damit sind knapp vier Prozent aller derzeit 757 366 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Lande darauf angewiesen, ein Zweiteinkommen zu erarbeiten. Fast 62 Prozent davon sind Frauen. Das geht aus am Donnerstag vorgelegten Daten der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt / Thüringen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Das Land liegt damit aber noch deutlich unter dem Bundesschnitt. Deutschlandweit gehen fast neun Prozent der Beschäftigten einem Nebenjob nach.
"Die Zahl der Nebenjobber bewegt sich noch auf niedrigem Niveau. Wir erkennen hier allerdings einen Trend", sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Denn die Zahl der Beschäftigten mit Nebenjob habe sich zwischen Juni 2011 und Juni 2012 um 2,3 Prozent und in den letzten fünf Jahren sogar um fast 25 Prozent erhöht." So waren im Juni 2007 erst 22 945 Menschen in einem Nebenjob bis 400 Euro tätig gewesen.
Die Motivation der Nebenjobber sei unterschiedlich, erklärt Senius. In einigen Branchen sei das Lohnniveau gering und der Nebenjob biete die Möglichkeit die Einkommenssituation zu verbessern. Zudem arbeitet ein Drittel der Frauen nur in Teilzeit und kompensiere die Einkommenslücke durch einen weiteren Job. Manche Menschen entscheiden sich ganz bewusst, einen Nebenjob zu haben, um größere Vorhaben, etwa ein neues Auto oder eine Reise, zu finanzieren, so Senius weiter.
Die Zahl der Menschen in Sachsen-Anhalt, die ausschließlich geringfügig beschäftigt waren, sank von 90 946 im Juni 2007 auf zuletzt 84 865. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 733 703 auf 757 366.
Bundesweit gehen fünf Millionen Frauen und Männer einem Minijob nach. 52 Prozent von ihnen würden würden laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes aber gern mehr arbeiten. 27 Prozent hätten trotz ihres Wunschs nach mehr Beschäftigung keinen passenden Job gefunden. 25 Prozent hätten gerne mehr gearbeitet, dies aber aus persönlichen Gründen nicht tun können.