1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Leipzig
  6. >
  7. Finanzprobleme bei VNG: Leipziger Verbundnetzgas AG stellt Antrag auf Staatshilfe

Energie In finanzielle Schieflage geraten: Leipziger Gasimporteur VNG stellt Antrag auf Staatshilfe

Die steigenden Gaspreise stellen die Leipziger Verbundnetzgas AG (VNG) vor erhebliche Probleme. Nun hofft der Konzern auf Unterstützung vom Staat.

Von dpa Aktualisiert: 09.09.2022, 10:54
Die blau beleuchtete Zentrale der VNG AG.
Die blau beleuchtete Zentrale der VNG AG. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Karlsruhe - Der Gasimporteur VNG ist in der Energiekrise in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen, eine Mehrheitsbeteiligung des Karlsruher Energieversorgers EnBW, werde an diesem Freitag beim Bundeswirtschaftsministerium einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen stellen, teilte EnBW mit.

Erhebliche Verluste bei Leipziger Verbundnetzgas AG

Die Maßnahmen zielten darauf, das derzeitige Auflaufen „erheblicher Verluste aus der Ersatzbeschaffung von Erdgas aufzufangen und eine Fortführung der Geschäftstätigkeit zu ermöglichen“, hieß es. Die Leipziger Verbundnetzgas AG (VNG) ist den Angaben zufolge drittgrößter deutscher Gasimporteur und stand 2021 für rund ein Fünftel des Gasbedarfs hierzulande.

Parallel würden die laufenden Gespräche der VNG AG und ihrer Aktionäre mit der Bundesregierung über Möglichkeiten für eine Stabilisierung des Unternehmens fortgesetzt, so das Unternehmen.

Steigende Gaspreise belasten VNG

Aufgrund von nicht erfüllten Lieferverpflichtungen von Vorlieferanten müssten Gasmengen zu erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten beschafft werden, um Kunden weiter zu deutlich niedrigeren Preisen verlässlich beliefern zu können. Beide Effekte hätten sich seit August nochmals deutlich verschärft, wodurch bei der VNG AG „erhebliche“ Verluste aufliefen.

Die VNG ist nach Angaben von EnBW systemrelevant für die Versorgungssicherheit in Deutschland und spielt gerade in Ostdeutschland eine bedeutende Rolle. Die VNG-Gruppe versorgt demnach rund 400 Stadtwerke und Industriebetriebe mit Gas.