Lästige Insekten Lästige Insekten: Nach der Flut brüten die Mücken
Halle/MZ. - Der Biologe vom BiosphärenreservatSchaalsee im mecklenburgischen Zarrenthien,der mit dem Landesamt für Umwelt in Sachsen-Anhaltzusammenarbeitet, ist diplomierter Mückenexperte.
Vor allem in morastigen Tümpeln und Nassstellenan Flüssen, in Wiesen und Auen, so Mönke,werden die Eier von den Mückenweibchen abgelegt.Sie, und nicht die Männchen, seien es auch,die auf Stechtour gehen, um bei den MenschenBlut zu saugen, das für die Eibildung benötigtwird. Der Nachwuchs schlüpft bei den gegenwärtigenTemperaturen nach etwa zehn bis 14 Tagen.Nach dem Hochwasser ist die erste Generationder Stechmücken bereits geschlüpft. Sie plagtenvor allem die Helfer an den Deichen und erhöhtenden Bedarf an Schutzmitteln. Wie sich diePlage weiter entwickeln wird, ist nicht genauabzuschätzen. "Mückenschwärme wie in Skandinavien,wie ich sie in Lappland erlebt habe, werdenuns aber nicht bedrohen", ist Mönke überzeugt.Die Vermehrung sei je nach Mückenart, Jahreszeitund natürlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich.
Bekannt sind in Mitteleuropa rund 45 bis 50Mückenarten. Etwa 30 sind in Deutschland nachweisbar.Am häufigsten kommt die culex pipiens, dieHausmücke, vor, die sich bei den jetzigenBedingungen vermutlich am stärksten vermehrenwird. Ihre Flugleistung ist mit 1000 Meterngering. Einen größeren Aktionsradius hat dieWiesenmücke aedes vexans. Von diesen Artengeht nach Ansicht des Experten zwar eine erheblicheBelästigung, jedoch keine Übertragung vonKrankheiten aus. Infektionsgefahr bestehe,wenn Stiche aufgekratzt werden oder mit Schmutzwasserin Berührung kommen.
Das Robert Koch Institut Berlin empfiehltals Schutz den Gebrauch handelsüblicher Schutzmittelzum Einreiben, das Tragen langärmliger Bekleidungund den Einbau von Mückengittern in die Fenster.