Tier-Waisenkinder in LebienTier-Waisenkinder in Lebien: Lebiener Störche sind geschlüpft
Lebien - Die Anstrengungen haben sich ausgezahlt: die Brut eines Storches, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, ist auf dem Storchenhof Loburg geschlüpft. Worauf es für die Kleinen jetzt ankommt.
„Das ist schon ein Wahnsinnserfolg“, sagt Christoph Kaatz, Vorsitzender vom Trägerverein Storchenhof Loburg. Aus den vier Eiern, die nach dem tödlichen Verkehrsunfall eines Altvogels aus Lebien am Tag darauf, am 19. April, aus dem Nest gerettet wurden sind bereits zwei kleine Störche geschlüpft, am 11. und am 12. Mai.
Die Freude darüber ist riesengroß, auch beim Jessener Storchenfachmann Peter Raschig, der die Nachricht aus Loburg sofort übermittelt bekam. Man müsse bedenken, so Christoph Kaatz, welche Tortur die Eier durchgemacht haben. Sie wurden in Lebien aus dem Nest geholt und über eine lange Wegstrecke mit dem Auto in einem Spezialbehälter transportiert.
„Da wurden sie doch gerüttelt.“ Kaatz freut sich auch heute noch sehr darüber, dass es in enger Zusammenarbeit mit Peter Raschig und weiteren Storchenfreunden sowie mit einer Hubbühne eines ortsansässigen Dachdeckermeisterbetriebs gelang, in Lebien so schnell auf das tragische Unglück zu reagieren, um die Eier weiter ausbrüten zu lassen.
Die Freude könnte noch größer werden. Christoph Kaatz ist am Mittwoch zuversichtlich, dass noch an diesem Tag ein dritter Lebiener Jungstorch schlüpft. Das Ei sei schon angepickt und befinde sich in einem Flächenbrüter, erläutert er. Das vierte Ei liegt noch unter dem „zuverlässigen natürlichen Brutapparat“, wie er anmerkt, einer Pute mit dem Namen „Erna I“.
Bei der Aufzucht von kleinen Störchen seien viele Kleinigkeiten zu beachten, sagt Kaatz. Es müsse dabei viel bedacht und berücksichtigt werden. Als ihn die MZ am Mittwoch erreicht, hatte er gerade die beiden Lebiener Störche gefüttert. Auf dem Speiseplan stehen in den ersten Lebenstagen Regenwürmer.
Aller zweieinhalb Stunden will der Nachwuchs etwas zu fressen haben, vom frühen Morgen bis in den späten Abend. Auch in der Nacht hat er oft keine Ruhe, lässt der Vereinsvorsitzende wissen, so habe er gegen um 1 und um 4 Uhr nachgeschaut, ob es den jungen Störchen im Kükenheim gut geht und dort die richtige Temperatur herrscht.
Die Aufzucht kleiner Störche sei zwar eine Ganztagsbeschäftigung, aber: „Wer damit befasst ist, der ist nur von Wundern umgeben“, schwärmt er. Er freue sich riesig, dass der unsägliche Schaden durch den Verkehrsunfall an der Straße zwischen Lebien und Gerbisbach, bei dem ein Altstorch getötet wurde, durch diesen Bruterfolg nun doch etwas minimiert werden kann. (mz)