1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Radsport virtuell: Radsport virtuell: Vom Quälen am Berg im Wohnzimmer

Radsport virtuell Radsport virtuell: Vom Quälen am Berg im Wohnzimmer

15.12.2020, 09:48
Spannung beim ersten virtuellen Rennen
Spannung beim ersten virtuellen Rennen Thome

Wittenberg - Die Wittenberger Radsportler können beim ersten E-Cycling-Nachwuchscup am Samstag überzeugen. „Es war anders als sonst. Eine komplett neue Form“, erzählt Thomas Ristok, Rennleiter vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz.

Der Verein schickte ein Quartett - ein Sportler fiel wegen Krankheit aus - ins Rennen. Gestrampelt wird quasi im eigenen Wohnzimmer - Grün-Weiß hat Standorte in Wittenberg und Kemberg ausgewählt - auf der Rolle. Das Ergebnis kann live mit einer Animation im Internet verfolgt werden.

Und so sieht jeder Starter sofort, ob er sich in einer Spitzengruppe befindet oder nicht. „Ein echtes Rennen hat mehr Atmosphäre“, sagt Ristok. „Man sieht den Gesichtsausdruck des Kontrahenten nicht. Und so gibt es keine Psychospielchen. Es hat Zeitfahrcharakter“, so der E-Sportkommentator Marius Lauer.

Auch der MDR berichtet im Radio und im Fernsehen vom Event. Dazu werden zwei Grün-Weiße Sportler und Ristok von den Journalisten interviewt. TV-Moderator Thomas Kunze spricht am Sonntagabend von einer neuen Trendsportart.

Wer ein E-Rad ordert, müsse derzeit 15 Wochen warten. Und dann könnte das „Arbeitszimmer zum Berg der Qualen“ werden. Ariane Fleischer hat es probiert und belegt bei der U 13 einen vierten Platz vor ihrer Vereinskameradin Emilia Römer.

Die Siegerin kommt mit Seven Haar aus Hamburg. Die zwei weiteren Sportler der Grün-Weißen sind in den Ergebnislisten nicht zu finden. „Leider fehlen Teilnehmende, die ihren Zwift-Account nicht mit Zwift-Power gekoppelt hatten“, so Ergebnischef Jonas Otto.

Das sei in etwa so, wie wenn man ein reguläres Rennen ohne Startnummer oder Transponder bestreitet, erläutert der Landestrainer Mountainbike. „Wir möchten aber allen, die mitgefahren sind, die Gelegenheit geben, die Ergebnisse nachtragen zu lassen. Einfach per Mail die Platzierung aus dem Rennen mit einem Screenshot und dem Resultat zu uns schicken. Wir werden das gegenchecken“, so Otto, der in seinem Rennen nicht auf einen Podestplatz fährt.

„Das ist schon etwas anderes als Playstation“, sagt der 28-Jährige.

Nach seinen Angaben war besonders eng der Ausgang bei der U 15. Dort setzte sich Tina Rücker (Osterweddingen) knapp gegen Marie Schapelt und Amy Weber (beide RSV Lutherstadt Wittenberg) durch. Landestrainer Andreas Lindner lobt die Leistungen aller Teilnehmer im TV. (mz)