MZ-Gesundheitsaktion MZ-Gesundheitsaktion: Erste Party nach harter Arbeit

wittenberg/MZ - Es läuft! „Wir mussten sogar den Trainingsplan außer Kraft setzen“, sagt Coach Karl-Heinz Kotzur, der erstaunt ist, welche ordentliche Eigendynamik in der MZ-Laufgruppe entstanden ist. Die Minutenläufe sind Geschichte. Ehrgeizig und zielstrebig arbeitet jeder Teilnehmer auf sein großes Ziel hin, am 3. Mai beim Wittenberger Nachtlauf die 6,3 Kilometer zu schaffen. Nach sechs Wochen Training werden Runden gezählt. Unter acht macht es keiner mehr, die ganz schnellen spulen noch ein paar Hundert Meter mehr herunter. „Es sind nur ganz wenige dabei, die sich noch nicht für die 6,3 Kilometer eingetragen haben“, erklärt Kotzur und geht akribisch die Teilnehmerliste durch.
Im Rahmen der MZ-Gesundheitsaktion will die Mitteldeutsche Zeitung insgesamt 150 Menschen in Bewegung bringen, die am 3. Mai beim Wittenberger Nachtlauf an den Start gehen.
Neben den Teilnehmern an der MZ-Laufgruppe werden nun noch insgesamt 90 Personen gesucht, die als Dreier-Staffel sich die 6,3 Kilometer teilen. Diese bekommen ein Shirt mit dem Logo „mz läuft“ und die Anmeldegebühr bezahlt. Es sind Einzel- und Teamanmeldungen möglich. Bei vielen Einzelbewerbern stellt die MZ am Veranstaltungstag die Staffeln kurzfristig zusammen. Alle Nachrücker der MZ-Laufgruppe werden telefonisch über dieses Vorhaben informiert.
Wichtig ist, dass sich alle Staffelteilnehmer schriftlich mit ihrem vollständigen Namen, Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer und T-Shirt-Größe bei der MZ unter Faxnummer 03491/45 88 29 oder per elektronischer Post unter [email protected] anmelden.
Bei zehn Sportlern fehlt noch das Kreuzchen an der richtigen Stelle. Kein Problem, meint der Leichtathletik-Abteilungsleiter der SG Grün-Weiß Pretzsch, alle Unentschlossenen haben schließlich die Chance, sich für den Staffelwettbewerb anzumelden. „Wer abspringt, muss auf 10,5 Kilometer ummelden“, ruft Laufanfänger René Bößert in die Runde und genießt zumindest für ein paar Sekunden die Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe. Kurz danach ist der Spaß vorbei. Der Coach benennt mit 25 Minuten am Stück die Tagesaufgabe und kassiert dafür ein vielstimmiges Stöhnen von seinen Azubis. Zu den Sportlern, die am Mittwoch im Arthur-Lambert-Stadion den Kampf gegen die Uhr aufgenommen haben, zählt auch Melanie Schuliers. Die 31-Jährige ist froh, dass sie als Nachrückerin den Sprung in die Laufgruppe geschafft hat. „Als dreifache Mutter habe ich keine Zeit, ins Fitness-Studio zu gehen. Gemeinsam Sport treiben macht viel Spaß. Beim Lauf bekomme ich den Kopf richtig frei.“ Die Wittenbergerin hat kein Problem damit, dass sie noch zur „Schildkrötengruppe“, also zu den Langsamen unter den 70 Teilnehmern, gehört. Ihr Ziel ist es, am 3. Mai die 6,3 Kilometer unter einer Stunde zu schaffen.
Stefan Rhode gehört zu den Schnellen. „Ich muss auf meine Gesundheit achten“, erzählt der Berufskraftfahrer, der noch 20 Arbeitsjahre vor sich hat. Rode hält sich mit Schwimmen und Radfahren vielseitig fit. Mit dem Laufen hat der 45-Jährige 2013 schon einmal angefangen. „Das ging vier Wochen gut“, meint er und zeigt dabei auf seine Knie. Im zweiten Versuch will es Rhode packen. „In der Gruppe macht es einfach mehr Spaß“, sagt er und ist optimistisch, dass er beim Nachtlauf die Ziellinie überquert.
Der Sportdirektor der Stadt Dessau-Roßlau, Ralph Hirsch, steht etwas abseits und hört den Ausführungen Kotzurs genau zu. „Eine super Aktion von der MZ“, lautet seine Einschätzung. Hirsch erzählt, dass er pro Woche 30 Kilometer absolviert und in diesem Jahr „einen ganz privaten Halbmarathon“ absolviert hat. Eigentlich sollten es an diesem Tag nur zehn Kilometer werden. „Das Wetter war schön, da bin ich einfach weiter gerannt“, erzählt der Sportdirektor, der am 3. Mai in Wittenberg ebenfalls an der Startlinie steht. Welche Distanz? „6,3“, sagt er und weiß, dass er sich mit dieser persönlichen Vorgabe nicht zu weit aus dem Fenster lehnt.
Am 23. April steigt für die Teilnehmer an der MZ-Gesundheitsaktion die erste Party. Ein gemeinsames Abendessen steht auf dem Programm. Am Mittwoch lag bereits die Speisekarte mit acht verschiedenen Gerichten aus. Die Sportler bekommen an diesem Abend ihre T-Shirts mit dem Logo „mz läuft“ überreicht. Wer hart arbeitet, soll ordentlich feiern. Auch eine Form von Eigendynamik.