Handball-Turnier Handball-Turnier: Torjubel am Fließband in Wittenberg

Wittenberg/MZ - „Den Vornamen haben sich meine Eltern ausgedacht“, erzählt Paavo Kölling, der betont, dass er mit der Entscheidung seiner „Regierung“ sehr zufrieden ist. „Der kommt aus Schweden“, fügt er an und wechselt nahtlos zum Thema Handball. Der neunjährige Grundschüler der „Friedrich Engels“ gehört zu den Leistungsträgern im Team. „Fünf, sechs Tore pro Spiel mache ich ganz locker“, sagt der 1,55 Meter große Rotschopf, der Minuten später den Beweis antritt. Zum Auftakt des Weihnachtsturniers treffen am Sonntag die E-Jugendlichen des SV Grün-Weiß Wittenberg auf die SG HBC Wittenberg/SV Apollensdorf 07. Kölling läuft schnell zu Hochform auf und verbessert mit gezielten Würfen seine persönliche Statistik. Turniergastgeber SV Grün-Weiß gewinnt das Stadtderby 14:8 und belegt in der Endabrechnung hinter dem SC Magdeburg und der HSG Wolfen den dritten Platz.
Trainer mahnt zur Ruhe
30 Minuten vor dem ersten Ballwechsel sitzen bereits 100 Zuschauer in der Wittenberger Stadthalle und fiebern zusammen mit ihren Sprösslingen dem Startschuss entgegen. „Ich sage meinen Jungs immer, dass sie Ruhe bewahren und Spaß am Handball haben sollen“, meint Trainer Thomas Noack, der erzählt, dass die Fans viel Hektik reinbringen. Noack hat die E-Jugend vor der Saison übernommen und rangiert mit dem Team auf Platz sechs der Anhaltliga. „Im Zusammenspiel läuft es noch nicht ganz reibungslos“, benennt er den Schwachpunkt des Teams, das sich im Endeffekt aber nie unterkriegen lässt. Dem Coach stehen zwölf Akteure zur Verfügung. Leistungsträger sind neben Kölling noch Max Hieber, Torben Kretschmer und Erik Mähle. Ab der Rückrunde gilt es, die Neuzugänge aus den Schul-Arbeitsgemeinschaften zu integrieren. Wenn das reibungslos klappt, soll Rang sechs nicht das letzte Wort gewesen sein.
Abgespecktes Programm
Die Cheforganisatorin des traditionellen Handball-Weihnachtsturniers, Julia Hedenus, betrachtet die Veranstaltung mit gemischten Gefühlen. „Uns ist im Verein der Nachwuchs etwas weggebrochen“, erklärt die 21-Jährige. Der SV Grün-Weiß Wittenberg habe aus diesem Grund das Programm abspecken müssen. Aktuell ist noch eine Zwei-Tages-Veranstaltung mit fünf Wettbewerben übrig geblieben. „Wir spielen nur die Turniere, bei der unser Nachwuchs an den Start geht“, so Julia Hedenus weiter, die mehrfach anfügt, dass Ausrichter SV Grün-Weiß aufgrund des personellen Aderlasses keine andere Wahl bleibt. „Trotzdem“, meint sie, „die Stimmung in der Halle war immer toll.“