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Wildgulasch als Dankeschön Über 400 Freiwillige pflanzen zehn Hektar neuen Wald bei Grillenberg

Von Grit Pommer Aktualisiert: 09.11.2021, 08:59
Bei der Pflanzaktion
Bei der Pflanzaktion Foto: Grit Pommer

Grillenberg/MZ - Samstagmorgen im Wald zwischen Grillenberg und Wippra. Die Sonne scheint, die Menschen haben sich robuste Arbeitsklamotten übergestreift und die Spaten geschultert, die Stimmung ist bestens. Rund 240 Leute haben sich zur Pflanzaktion an der Marieneiche eingefunden, um auf einer großen Kahlfläche junge Bäumchen für einen neuen Wald zu setzen.

„Sie sind heute alle meine Helden“, sagt Holger Koth, Leiter des Forstbetriebs Süd, der die große Gemeinschaftsaktion organisiert hat. Revierförster Bernhard Schidda erklärt, wie gleich gepflanzt werden soll: vorn am Weg eine kleine Weißtanne und dahinter in jeweils einem Meter Abstand Eichen.

Qualität geht bei der Baumpflanzaktion vor Menge

In Gruppen geht es zur Fläche, Forstleute weisen die Helfer in die Reihen ein. Auf dem Gelände, einem früheren Fichtenbestand, der im März von abgestorbenen Bäumen beräumt wurde, sieht es wüst aus. Seit dem Sommer, als Forstleute mit schwerer Technik Pflanzrinnen vorgefräst haben, sind die Brombeeren schon hüfthoch gewachsen.

Die Helfer machen sich ans Werk und beherzigen die Ansage von Schidda und Koth: Qualität geht vor Menge. Die Löcher müssen so tief gegraben werden, dass die Wurzeln gerade im Boden stecken und nicht abgeknickt werden. Und die Abstände dürfen nicht zu groß werden, damit die Eichen später ein dichtes Blätterdach bilden und schön gerade nach oben wachsen.

Zehn Hektar Wald wurden aufgeforstet

Schon bald kommt man ins Schwitzen und die dicken Jacken werden abgelegt. Aber es geht gut voran. Auch Bernhard Schidda nickt zufrieden. Am Ende sind rund 7.000 junge Bäumchen in die Erde gekommen. Und die Gruppen haben so gleichmäßig gepflanzt, dass die Profis in dieser Woche nahtlos anschließen können.

Einige Helfer sind gleich als ganze Truppe angereist. Die Feuerwehren aus Helbra und Wolferstedt klotzen ebenso für den neuen Wald mit ran wie eine Gruppe Schüler, die sich über das Mad House in Sangerhausen zum Einsatz gemeldet haben. Am Ende gibt es Wildgulasch als Dankeschön und das gute Gefühl, an diesem Tag ganz unmittelbar was fürs Klima getan zu haben.

Auch am Sonntagvormittag, als immer wieder Regenschauer übers Land ziehen, packen im Revier Schiefergraben und nahe Saurasen 170 Unerschrockene die Spaten aus und pflanzen noch mal 6.700 Bäume. Damit sind an diesem Wochenende rund zehn Hektar wieder aufgeforstet worden.