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Leitstellenverbund Notruf 112 gegen Ausfälle sichern - Kreise im Süden Sachsen-Anhalts wollen zusammenarbeiten

Von Robert Briest 24.10.2021, 14:15
Blick auf einen Notarztwagen
Blick auf einen Notarztwagen Foto: imago images/Fotostand

Hettstedt/MZ - Die drei Landkreise im Süden Sachsen-Anhalts wollen künftig stärker beim Thema Leitstellen zusammenarbeiten. Die Vorlage für eine Kooperationsvereinbarung durchläuft derzeit die Gremien des Kreistages des Saalekreises. Auch im Burgenlandkreis und in Mansfeld-Südharz soll demnächst der Weg für die Zusammenarbeit geebnet werden. Bei der geht es im Wesentlichen darum, das Risiko, dass die Leitstelle nicht erreichbar ist, der Notruf 112 ausfällt, zu minimieren.

„Es soll eine gemeinsame Leitstellenredundanz gebildet werden“, erklärte Jörg Heinze, Leiter des Ordnungsamtes des Saalekreises. „Das heißt, es wird eine Rückfallebene gebildet, wenn eine Leitstelle ausfällt oder etwa wegen Großereignissen überlastet ist. Der Kreis ist gesetzlich dazu verpflichtet, dass in solchen Fällen Notrufe weiter angenommen werden können.“ Die Pläne sehen nun vor, dass dann künftig eine der anderen beiden verbundenen Leitstellen einspringt und die Alarmierung von Rettungsdiensten und Feuerwehr übernimmt.

Weiter drei Leitstellen

Hartmut Handschak (parteilos), Landrat des Saalekreises, erklärte er halte diesen Schritt für wichtig, betonte zugleich jedoch: Er laufe nicht auf eine Zusammenlegung der drei Leitstellen hinaus. Dass nun ausgerechnet Mansfeld-Südharz, Burgenland- und Saalekreis für die Rückfallebene kooperieren, hat nicht nur räumliche Gründe. „Wir haben die gleiche Hard- und Software und es stehen überall Investitionen an“, erklärte Heinze. Eine Zusammenarbeit mit der Stadt Halle, die sich ohnehin um den Notruf im alten Saalkreis kümmert, wäre dagegen schwer, weil dort eine andere Technik verwendet wird.

Kosten: 975.000 Euro

Obwohl diese nun bei den drei Kreisen gleich ist, kann die Zusammenarbeit nicht sofort starten. Heinze rechnet mit ein bis zwei Jahren Vorlauf. Zunächst soll ein Planer ermitteln, was noch an technischen Voraussetzungen geschaffen werden muss. So soll etwa an neutralem Ort ein Server entstehen, über den die Leitstellen auf die Daten der jeweils anderen zugreifen können. Diese beinhalten detaillierte Informationen zu Straßen und Einrichtungen, die für Einsatzplanungen benötigt werden. Das Projekt ist daher auch mit Kosten verbunden. Diese wollen sich die Kreise paritätisch teilen. Der Saalekreis kalkuliert mit 975.000 Euro.

Ausfälle oder Störungen der Leitstelle sind nicht rein hypothetisch. Zuletzt war etwa die Leitstelle im Saalekreis wegen einer technischen Störung am Himmelfahrtstag 2021 für eine Stunde nicht erreichbar. Damals behalfen sich die Verantwortlichen, in dem sie die Anrufe auf die 112 nach Halle weiterleiteten.