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Benachteiligung für die Schüler Leidtragende der Corona-Pandemie in MSH sind vor allem die Prüfungsklassen

Von Joel Stubert Aktualisiert: 30.11.2021, 10:14
Symbolfoto
Symbolfoto (Foto: imago images/Jörg Halisch)

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ - Wenn Uwe Henze spricht, merkt man ihm an, dass ihn die Situation besorgt. „Die wirklichen Leidtragenden sind doch die Prüfungsklassen“, sagt der Kreiselternsprecher. Corona habe zwar „nur“ zwei Jahre betroffen. „Aber wenn man das in Schuljahren rechnet, sind schon drei Schuljahre betroffen“, so Henze. Das bedeutet im Klartext: Schüler einer zehnten Klasse, die im kommenden Sommer ihren Abschluss haben, haben seit Klasse 8 mit Corona und den Widrigkeiten zu kämpfen.

Vor Weihnachten haben diese Schüler den letzten regulären Unterricht, dann beginnt für die Abschlussklassen an den Sekundarschulen und Gymnasien mehr oder weniger die Prüfungsvorbereitung. „Die ganze Situation ist eine Benachteiligung für die Jahrgänge gegenüber jenen mit regulären Abschlüssen in den Vorjahren und in Zukunft“, sagt Henze. Denn bei den Prüfungen werde wenig Rücksicht darauf genommen, welcher Schüler den Stoff wie bewältigt hat. „Die Aufgaben sind auch schon fertig.“ Man müsse aufpassen, „dass das keine verlorene Generation“ werde, so der Sprecher. Was nun zu tun ist, ist gar nicht so einfach. Individuelle Lösungen schlägt Henze vor, in denen man möglicherweise die Prüfungsvorbereitung noch konkreter an den tatsächlichen Aufgaben ausrichte, die es ja schon gebe.

„Ich will nur die Diskussion anregen, und diese Diskussion muss jetzt passieren“, meint Henze. Hier sei vor allem das Land gefordert. Man müsse „die Guten belohnen, die Schlechten aber nicht bestrafen, sondern nur die Faulen“, findet Henze. Auch an die Grundschüler müsse man im Übrigen denken, betont Henze. „Die, die jetzt in die 5. Klasse kommen, können manchmal gerade so lesen“, warnt er. Eltern hätten im Homeschooling nach bestem Wissen und Gewissen mitgeholfen, hier und da seien sie aber an ihre Grenzen gelangt.