1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Künstlerin auf der Suche nach Spuren des Bergbaus in Mansfeld-Südharz

Setzkasten als „Gedächtnis der Heimat“ Künstlerin auf der Suche nach Spuren des Bergbaus in Mansfeld-Südharz

Von Frank Schedwill 26.10.2021, 11:45
Dieser Setzkasten  soll weiter gefüllt werden.
Dieser Setzkasten soll weiter gefüllt werden. (Foto: Bach)

Wettelrode/MZ - Vergangenheit schreibt sich in die Landschaft ein, sie prägt Traditionen und Lebensweisen der Gemeinschaft, sagt Nora Mona Bach aus Halle. Die 1988 geborene Künstlerin arbeitet im Rahmen des Heimatstipendiums an einem Kunstprojekt im Erlebniszentrum Bergbau in Wettelrode. In dem Museum werden historisch wertvolle Zeugnisse aus der über 800-jährigen Geschichte des Kupferschieferbergbaus gezeigt.

Sie will die Arbeit des Museums nun mit einem „Setzkasten der Heimat“ unterstützen und hat deshalb einen Aufruf an all diejenigen gestartet, die eine Verbindung zum Thema Berg- und Hüttenwesen haben. „Wir laden Sie ein und bitten Sie, einige von Ihren Erinnerungen und Zeugnissen der vergangenen Zeit zur Verfügung zu stellen, damit auch diese im Museum der Öffentlichkeit gezeigt werden können“, sagt die Künstlerin.

„Jedes Ding ist Anlass für eine Geschichte. Jede Geschichte hilft gegen das Vergessen“

Eingereicht werden können kleine Gegenstände mit einer maximalen Größe von je 15 mal 15 mal 15 Zentimern und ihre Geschichte. Sie sollen so Teil eines umfänglichen „Gedächtnisses der Heimat“ werden. „Lassen Sie Ihre Geschichten und Erlebnisse Bestandteil einer kollektiven Erinnerung werden“, wirbt Bach. „Erinnert Sie das Objekt an Ihre eigene ehemalige Arbeit? Welche Erinnerungen weckt es? Erzählt es die Geschichte einer Freundschaft oder eines Verwandten? Sind damit Kindheitserinnerungen, Geräusche oder Gefühle verbunden? Wie wurden Sie oder Ihre Familie von Landschaft und Traditionen geprägt? Was bleibt?“, fragt sie. Die Künstlerin will selbst einige Stücke beisteuern, die sie unter anderem an ihren Großvater, der auch Bergmann war, oder ihren Vater erinnern: eine Hundemarke, einen Angelköder, einen krummen Nagel usw.

„Jedes Ding ist Anlass für eine Geschichte. Jede Geschichte hilft gegen das Vergessen.“ Die Objekte und Erzählungen könnten bis 1. November im Erlebniszentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode, Lehde 17, 06526 Sangerhausen, abgegeben oder an Nora Mona Bach, Reideburger Straße 32, in 06112 Halle (Saale) geschickt werden. Es sei aber auch möglich das „Gedächtnis der Heimat“ während der geplanten Ausstellung in Wettelrode zu ergänzen. Bach will die Ergebnisse ihrer Arbeit vom 13. November bis 13. Februar im Bergbaumuseum in Wettelrode zeigen. Die Schau heißt „Vom tiefen Grund. Reflexionen über den Bergbau.“

›› Für das Projekt gibt es einen Account auf Instagram. Objekte und Geschichten werden vorgestellt unter: @gedaechtnis_der_heimat