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Fußball-Landesliga Süd Fußball-Landesliga Süd: Aufsteiger Lüttchendorf mit fünf Neuzugängen

Von detlef liedmann 08.07.2014, 11:06
Große Freude herrschte bei Eintracht Lüttchendorf beim Pokalsieg 2014.
Große Freude herrschte bei Eintracht Lüttchendorf beim Pokalsieg 2014. ArchivKandel Lizenz

lüttchendorf/MZ - Peter Schlieder nahm die Verspätung auf seine Kappe. „Wir müssen mehr tun, wenn wir in der neuen Klasse bestehen wollen“, so der Trainer von Eintracht Lüttchendorf am Montagabend im Vereinsheim bei der Vorstellung der Mannschaft für die Saison in der Landesliga Süd. Zugegen waren auch drei der fünf Neuzugänge: Sebastian Dell (bisher Eintracht Emseloh), der am Sonnabend seinen 30. Geburtstag feierte, Alexander Jaworski (SSV Markranstädt) und Tommy Rudolf (FSV 67 Halle). Gefehlt haben der Torjäger Andre Ochmann (SV Edderitz), der früher auch in der Zweiten des FC Carl Zeiss Jena spielte, sowie Jan Schöbe (SG Sachsen Leipzig).

Formel lautet 20 plus 3

Für die neue Saison lautet die Formel 20 plus drei. Soll heißen: 20 Spieler gehören zum Kader und mit Peter Schlieder, seinem Assistenten Andreas Kyritz sowie Torwarttrainer Stefan Helling steht ein Trio für Notfälle bereit. Dass sich Schlieder mit seinen gerade Mal 27 Jahren voll aufs Trainieramt konzentrieren wird, wollten auch am Montagabend einige der Anwesenden noch nicht so recht glauben. „Wer mich kennt, weiß, dass ich mir das, was ich mir vorgenommen habe, auch durchziehe“, machte Schlieder, mit 22 Treffern zuletzt Eintrachts bester Schütze, klar.

23,6 Jahre beträgt das Durchschnittsalter seiner Mannschaft, wobei der Schnitt durch Neuzugang Sebastian Dell (30) etwas nach oben gedrückt wird. „Er läuft aber wie ein 20-Jähriger. Das würde ich mir von allen wünschen“, ließ Schlieder keinen Zweifel an den Qualitäten des einstigen Emseloher Kapitäns zu. „Ich habe noch mal eine neue Herausforderung gesucht und hier gefunden. Wenn ich den Schritt jetzt nicht gemacht hätte, dann wahrscheinlich nie“, so Dell, seit etwas mehr als sieben Wochen auch Vater eines Sohnes.

"Anderer Wind als in der Landesklasse"

Soweit ist Tommy Rudolf noch nicht, weder fußballerisch noch bei der Familienplanung. Der 19-Jährige, er ist auch Schiedsrichter in Diensten des Halleschen FC, wurde als Reservetorhüter geholt. „Im August fange ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann an“, so Rudolf, er spielte beim FSV 67 Halle, zu seinem weiteren Werdegang außerhalb des Fußballplatzes. Auch Alexander Jaworski ist erst 19 und nun seinem Bruder Roman, der lange verletzt war, aus Markranstädt zur Eintracht gefolgt. Auf die Frage, ob er bis zum Saisonstart wieder richtig fit wird, nickt Roman Jaworski.

Wie die Ziele der Mannschaft für die nächste Saison aussehen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Fit werden heißt auch das Motto für Eric Reichenbach, den auf einen Ballverteiler wie ihn kann und will die Eintracht nicht verzichten, wenn es in der Landesliga um Punkte geht. „Da weht schon ein anderer Wind als in der Landesklasse“, so Robert Willems, der nach Ende seiner Trainerlaufbahn als eine Art Berater fungieren soll. Das Ziel für die neue Saison? „Wir wollen so schnell wie möglich genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln“, sagt Manager Uwe Seemann dazu.

Neue Bescheidenheit

Allen, die im oder außerhalb des Vereins von Höherem träumen, erteilt er eine Abfuhr. „Wir haben auch gelernt, den Mund nicht so voll zu nehmen. Denn das geht meist schief“, so Seemann. Damit in der neuen Saison nichts schief geht, ist auch Andre Ochmann vom SV Edderitz nach Lüttchendorf geholt worden. Ochmann, in der vorigen Saison mit 27 Treffern hinter Raik Rothe (MSV Eisleben, 37) zweitbester Schütze der Landesklasse 4, wird demnächst seinen Wohnsitz von Jena nach Halle verlegen „und mindestens ein Jahr für uns spielen“, sagt Seemann. Fünfter im Bund der Neuen ist Jan Schöbe. Der 24-Jährige kommt von der SG Sachsen Leipzig. Als „Defensivmann mit Offensivqualitäten“ beschreibt ihn Eintrachts Manager.

Nicht mehr dabei sind David Röglin (Aufbau Eisleben), Christian Lemmnitz-Thenee (MSV Eisleben) und Stefan Wedler, der aus persönlichen Gründen um eine Auszeit gebeten hat. „Stefan bleibt dem Verein aber erhalten und ich hoffe, dass er früher oder später wieder zur Mannschaft stößt“, so Trainer Schlieder.

Neue Athletiktrainerin

Mit Anne Müller, der Schwester von Martin Müller, hat er sich eine Athletiktrainerin an seine Seite geholt. „Anne ist gerade mit ihrem Studium fertig geworden und hat sich, wenn man so will, bei uns beworben. Martin hat dann den Kontakt hergestellt“, so Schlieder. Im Moment werden sehr viele Trainingseinheiten von Anne Müller begleitet. „In der Landesliga können alle Mannschaften Fußball spielen. Dass musst du topfit sein, damit du den entscheidenden Schritt schneller bist“, sagt der Trainer. Drei Einheiten pro Woche plus jeweils ein Testspiel stehen momentan an. Später wird es dann bei dreimaligen Wochentraining bleiben. Die Ergebnisse der Test seien zweitrangig. „Was zählt, sind die Punktspiele“, sagt Schlieder da.

Sebastian Dell, Trainer Peter Schlieder, Tommy Rudolf und Alexander Jaworski (von links) bei der Teamvorstellung in Lüttchendorf.
Sebastian Dell, Trainer Peter Schlieder, Tommy Rudolf und Alexander Jaworski (von links) bei der Teamvorstellung in Lüttchendorf.
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