Fußball: Fußball: Chancen im Netz stehen 90:10

eisleben/MZ - Das letzte Pflichtspiel zwischen dem MSV und Aufbau Eisleben liegt noch gar nicht so lange zurück. Auch wenn es für Aufbau nach dem Abstieg aus der Landesklasse eine gefühlte Ewigkeit sein mag. Am 8. Mai des Vorjahres, es war ein Mittwoch, unterlagen die Helftaer dem Stadtrivalen zu Hause mit 1:2. Doch viel lieber erinnern sie sich an das Hinspiel. Das endete fast auf den Tag genau vor zwei Jahren 0:0 und die Welt war da noch in Ordnung. Ein Punkt für Aufbau am Sonntag im Derby und diese Welt bliebe in Ordnung.

Zumindest für die Vorstädter. „Wir haben nichts zu verlieren und sind der Außenseiter. Wir wollen den Klassenerhalt und da wäre schon ein Punkt ein wichtiger Schritt“, so Trainer Norbert Hundt. Freilich hat sein Gegenüber Frank Pfefferle etwas dagegen. „Wir spielen zu Hause. Warum sollen wir da nicht gewinnen?“ Klar, für den MSV kann es nur dieses Ziel geben, haben sich die Lutherstädter doch den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben. „Wir wissen aber, dass das nicht leicht wird“, sagt Pfefferle. Klar, die Helftaer werden nicht wirklich auf Angriff spielen beim Stadtrivalen. Aber das ist Pfefferles Team gewohnt. „Wir müssen konzentriert zur Sache gehen und die Chancen erarbeiten“, so Pfefferle.

Aufbaus Trainer Hundt will gegenüber der Vorwoche, als Zscherben in Helfta 2:1 besiegt wurde, taktisch etwas umstellen. An einem will er aber nicht rütteln: „Ronny Fulczyk bleibt mein Abwehrchef.“ Der 30-Jährige, er kam vor Jahren aus Helbra zu Aufbau, hat die Aufgabe von Silvio Meißner, der seine Karriere beendet hat, übernommen. Besondere Brisanz erfährt das Derby durch eine Personalie. Bei Aufbau hat kurz vor Toreschluss der 36-jährige Sebastian Grimm angeheuert. Früher spielte Grimm unter anderem beim FSV Hettstedt, Imo Merseburg oder bei Blau-Weiß Günthersdorf. Und: Er war ein Jahr lang Berater beim MSV Eisleben. „Aber auch die anderen Neuen bei Aufbau sind für uns keine Unbekannten“, sagt Pfefferle. Patrick Gräbe hat einige Jahre beim MSV gespielt. David Röglin und Alexander Babitz haben schon für mehrere Vereine im Kreis gekickt, die allesamt auch zur Gegnerschaft des MSV gehörten. Im Internet werden dem MSV Eisleben Siegchancen von mehr als 90 Prozent eingeräumt. Wenn Schiedsrichter Dirk Ußfeller am Sonntag um 14 Uhr dieses Derby auf dem Städtischen Sportplatz anpfeift, ist das aber nur noch eine nackte Zahl.

Der FSV Hettstedt reist am Sonnabend zum FSV 67 Halle. Der Gastgeber, zurzeit Tabellensechster, wird ein schwerer Gegner für die Hettstedter sein. Nach den beiden Siegen (3:1 bei Aufbau Eisleben und 3:1 gegen VfL Querfurt) sowie der 1:2-Niederlage bei LSG Ostrau am vorigen Wochenende werden die Mannen um Trainer Tobias Mock den Gästen alles abverlangen. Die Elf um das Trainergespann Mike Wiele, Carsten Grothaus, die noch ohne Niederlage ist und den zweiten Tabellenplatz einnimmt, wird von Spiel zu Spiel besser und auch diese Aufgabe zu meistern wissen. Anstoß dieser Begegnung auf dem Sportplatz am Kinderdorf Neustadt ist um 15 Uhr.