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Parkverbot an Chausseestraße Anwohner in Benndorf fühlen sich nicht rechtzeitig informiert

Schilder standen plötzlich auf Fußweg. Was ein Brückenneubau damit zu tun hat und was Kreisverwaltung und Bürgermeister sagen.

Von Daniela Kainz 25.09.2021, 17:40
In der Chausseestraße darf zurzeit nicht mehr geparkt werden.
In der Chausseestraße darf zurzeit nicht mehr geparkt werden. Foto: Jürgen Lukaschek

Benndorf/MZ - Das kann doch wohl nicht wahr sein? Die Bewohner der Benndorfer Chausseestraße wollten ihren Augen nicht trauen, als sie vor die Türen traten. Parkverbotsschilder standen plötzlich in regelmäßigen Abständen auf dem Fußweg.

Für die Bewohner kam die neue Verkehrsregelung vor einigen Tagen überraschend und unangekündigt. Sie ärgern sich, dass sie nicht vorab über die Veränderung informiert wurden. „Solche Schilder werden doch sonst schon mehrere Tage vorher aufgestellt. Sie haben dann auch ein Zusatzschild, auf dem der Zeitraum für das Parkverbot steht“, meint ein Mann. Da könne man sich wenigstens auf die Situation einstellen.

Anwohner beschwerten sich im Bauamt der Gemeinde Mansfelder Grund-Helbra

Bei Meinolf Thorak, Bauamtsleiter in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra, meldeten sich wegen des unangekündigten Parkverbots mehrere Benndorfer. Nicht nachvollziehen können einige Anwohner, weshalb das Parkverbot überhaupt ausgewiesen wurde.

Thorak zufolge steht es im Zusammenhang mit dem begonnenen Brückenneubau auf der in der Nähe befindlichen und deshalb gesperrten Kreisstraße. „Das Parkverbot dient dem Verkehrsfluss“, sagt er.

Denn obwohl die Chausseestraße nicht zur offiziellen Umleitungsstrecke gehört, wird sie von vielen ortskundigen Autofahrern als Abkürzung für die ausgewiesene weiträumige Umleitungsstrecke über die Landesstraße 225 durch Klostermansfeld und über die Landesstraße 226 genutzt.

Bislang galt in der Chausseestraße in Benndorf ein einseitiges Parkverbot

Bislang galt in der Chausseestraße, die an manchen Stellen sehr schmal ist, ein einseitiges Parkverbot. Seitdem mehr Autos als üblich diese Verbindung als kürzere Umleitung wegen der gesperrten Kreisstraße nehmen, kam es teilweise zu Behinderungen. Parkende Pkw führten dazu, dass Autos im Gegenverkehr nicht problemlos aneinander vorbeifahren konnten.

Der Landkreis weist dagegen jede Kritik und Verantwortung wegen des Parkverbots von sich. Wie die MZ auf Anfrage erfuhr, sei das Parkverbot erst auf Bitten des Benndorfer Bürgermeisters Mario Zanirato (parteilos) nach der Bauanlaufberatung ausgewiesen worden.

Nach den Worten von Pressesprecherin Michaela Heilek wurde auch das Bauamt der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra rechtzeitig auf das Aufstellen der Parkverbotsschilder hingewiesen. Für die weiterführende Information der Anwohner war aus Sicht des Landkreises das Bauamt der Verbandsgemeinde zuständig.

Die Brücke am Benndorfer Ortseingang wird komplett neu gebaut.
Die Brücke am Benndorfer Ortseingang wird komplett neu gebaut.
Foto: Jürgen Lukaschek

Benndorfs Bürgermeister Zanirato widerspricht der Darstellung der Kreisverwaltung, wonach er das Parkverbot gefordert habe: „Ich war vehement dagegen.“ Er hätte sich dafür ausgesprochen, nicht nur den Lkw-Verkehr, sondern den gesamten Autoverkehr aus dem Ort zu nehmen.

Zanirato kritisiert, dass über den Kopf der Kommune entschieden wurde. Besonders auch deshalb, weil die Gemeinde als Baulastträger der Chausseestraße schließlich auch für Schäden auf der Straße aufkommen müsse.

Benndorfs Bürgermeister Zanirato widerspricht der Darstellung der Kreisverwaltung

Nach Einschätzung von Bauamtsleiter Thorak hat sich die Aufregung um das Parkverbot bei den Anwohnern inzwischen gelegt. Die Einschränkung gelte ohnehin nur für einen überschaubaren Zeitraum während des Brückenbaus, wirbt er um Verständnis. Bis voraussichtlich 17. Dezember soll laut Kreisverwaltung die Kreisstraße wegen der Bauarbeiten voll gesperrt sein.