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Eltern müssen mehr zahlen Allstedt: Beiträge für Kindereinrichtungen der Arbeiterwohlfahrt steigen

Von Grit Pommer 05.11.2020, 08:45

Allstedt - In den Allstedter Kindereinrichtungen, die von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betrieben werden, steigen die Elternbeiträge. Je nach Alter des Kindes und der Dauer der täglichen Betreuung müssen im Monat bis zu 22 Euro mehr bezahlt werden. Die entsprechende Änderung der Satzung hat der Allstedter Stadtrat einstimmig beschlossen.

Die Platzkosten für die Kindereinrichtungen werden jedes Jahr zwischen den Betreibern und dem Landkreis neu ausgehandelt. Land und Kreis schießen für jedes betreute Kind einen monatlichen Pauschalbetrag zu. Die restlichen Kosten kann die Kommune allein übernehmen oder die Eltern bis zu 50 Prozent beteiligen. Allstedt nutzt diese Möglichkeit und teilt sich die Restkosten mit den Eltern jeweils zur Hälfte.

Stadt übernimmt Mehrkosten für drei Monate

Diesmal allerdings sind die Eltern ein Vierteljahr lang um die höheren Beiträge herumgekommen. Denn die gelten eigentlich schon seit dem 1. Juli. Weil sich die Zuarbeit des Landkreises aber bis in den September hingezogen habe, können die Eltern erst seit dem 1. Oktober mit den höheren Summen zur Kasse gebeten werden, erklärte Hauptamtsleiterin Andrea Kögel im Stadtrat. „Rückwirkend können keine höheren Kita-Beiträge festgesetzt werden“, sagte sie. Für die Monate Juli bis September übernimmt also Allstedt die Mehrkosten komplett auf seine Kappe.

Die gestiegenen Platzkosten für die vier Awo-Einrichtungen - die Kindertagesstätten „Rohneracker“ in Mittelhausen sowie „Rotkäppchen“ und „Kreuzberg“ und den Hort „Pfiffikus“ in Allstedt - seien vor allem durch gestiegene Personalkosten zustande gekommen, sagte Kögel auf eine entsprechende Anfrage aus dem Rat. Die Awo nähere sich allmählich dem Tarif an, der im öffentlichen Dienst gezahlt wird. Aus gutem Grund, denn junge Erzieher könnten es sich inzwischen aussuchen, welche Stelle sie annehmen wollen.

Anstieg der Personalkosten

Laut Beschlussvorlage sind die Personalkosten für die drei Kitas und den Hort insgesamt innerhalb eines Jahres von knapp 1,27 auf 1,42 Millionen Euro gestiegen. Die Mehrkosten wurden per Gesamtkalkulation auf die voraussichtlich belegten Plätze in den Einrichtungen umgelegt. In allen Häusern gelten damit die gleichen Elternbeiträge, auch wenn sich die tatsächlichen Platzkosten vor Ort leicht unterscheiden.

Die Betreuung eines unter dreijährigen Krippenkindes kostet ab Oktober bei zehn Stunden am Tag 186 Euro im Monat und damit 21 Euro mehr. Bei der achtstündigen Betreuung, die die meisten Eltern gewählt haben, steigt der Monatsbeitrag um 16 auf 161 Euro. Der Krippenplatz für sechs Stunden schlägt jetzt mit 135 Euro zu Buche und ist damit zehn Euro teurer geworden.

Eltern tragen rund ein Sechstel der tatsächlichen Kosten

Die tatsächlichen Kosten für einen zehnstündigen Krippenplatz liegen in den Awo-Häusern übrigens bei 1.195 Euro, bei acht Stunden sind es 980 Euro. Die Eltern tragen also etwa ein Sechstel der Ausgaben, der Löwenanteil kommt als Zuschuss vom Land und Kreis.

Ähnliche Steigerungen gibt es bei den Elternbeiträgen im Kindergartenbereich, wo die Kleinen ab drei Jahre betreut werden. Hier sind für einen Zehn-Stunden-Platz jetzt 133 Euro zu zahlen und damit 21 mehr als bisher. Für die Acht-Stunden-Betreuung, die die meisten Eltern nutzen, werden nun 118 Euro fällig, eine Steigerung um 14 Euro.

268 Kinder werden in den Awo-Häusern betreut

Auch bei den Kita-Plätzen tragen die Eltern nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kosten selbst. Denn die liegen bei der achtstündigen Betreuung bei 500 Euro im Monat, bei zehn Stunden sind es 596 Euro. Bei den Hortkindern im „Pfiffikus“ kostet der am häufigsten genutzte Drei-Stunden-Platz jetzt 70 statt 52 Euro. Für vier Stunden täglicher Betreuung steigt der Elternbeitrag um 13,50 auf 74 Euro, für sechs Stunden von 75 auf 82 Euro.

In den Awo-Einrichtungen waren zum Zeitpunkt der Kalkulation insgesamt 268 Kinder angemeldet. In die Kita Kreuzberg gehen 82 Kindergartenkinder, ins „Rotkäppchen“ 50 Krippenkinder. Bei den Rohnerackern sind 15 Krippenkinder und 26 über Dreijährige unterwegs. Im Hort „Pfiffikus“ der sich gleich neben der Allstedter Grundschule befindet, verbringen 95 Hortkinder nach dem Schulschluss den Nachmittag. (mz)