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Nach Unfall auf Flugplatz Ballenstedt Warum die Bundesstelle nicht selbst ermittelt

Eine im Landeanflug befindliche Cessna hatte ein auf der Straße vor dem Flugplatz fahrendes Auto touchiert und es stark beschädigt.

Von Petra Korn 13.05.2021, 11:00
Die Insassen des Kombis, eine Mutter aus Quedlinburg mit Baby (acht Monate), blieben bei der heftigen Berührung durch das Flugzeug-Bugrad unverletzt.
Die Insassen des Kombis, eine Mutter aus Quedlinburg mit Baby (acht Monate), blieben bei der heftigen Berührung durch das Flugzeug-Bugrad unverletzt. Foto: Petra Korn

Ballenstedt - Nach dem Unfall am bzw. auf dem Flugplatz Ballenstedt, bei dem am Sonntagnachmittag ein Flugzeug im Landeanflug einen Pkw touchierte, hat das zuständige Sachgebiet beim Polizeirevier Harz die Ermittlungen übernommen.

Wie Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz, erklärte, führe das Sachgebiet Verkehrsermittlung diese in enger Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft in Halberstadt. Die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang; zunächst müssten erst einmal alle am Unfall Beteiligten gehört werden.

Am Sonntag hieß es vor Ort, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sei eingeschaltet worden. „Die Polizei hat uns informiert“, bestätigte ein Sprecher der BFU am Dienstag auf Anfrage der MZ. Bei dem Unglück sei großer Sachschaden entstanden; es habe aber zum Glück keine schweren Verletzungen gegeben.

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung dokumentieren Fakten, ermitteln aber nicht selbst

Deshalb sei seitens der Bundesstelle keine Untersuchung vor Ort erfolgt. Die BFU habe anhand der Meldungen vom Flugplatz und von der Polizei die Fakten zusammengetragen; diese würden in die Datenbank eingetragen. Bei einem Unglück beispielsweise mit schwer verletzten Menschen wäre die Bundesstelle vor Ort tätig geworden, sagte der BFU-Sprecher und verglich das mit dem Vorgehen bei einem Autounfall im Straßenverkehr und dem - je nach Schweregrad - dann folgenden Untersuchungsumfang vor Ort.

Am Sonntag hatte eine im Landeanflug befindliche Cessna ein auf der Straße vor dem Flugplatz fahrendes Auto touchiert und dieses stark beschädigt. Das Flugzeug, dessen Bugrad abriss, schlitterte über die Landebahn. Die Insassen, ein Ehepaar aus Niedersachsen, blieben unverletzt. Die Autoinsassen, eine Frau und ihr Baby, wurden zur Beobachtung ins Klinikum gebracht. (mz)