Brandschutz Feuerwehr Endorf Stadt Falkenstein Harz: Wehrleiter René Bethmann kümmert sich auch um Nachwuchs

Endorf - „Ich stamme aus so einer richtigen Feuerwehr-Familie“, erzählt René Bethmann. „Opa, Bruder, Vater, Onkel, alles Feuerwehrleute. Da gab es keine Frage, auch ich musste dabei sein.“ So zählte der 1973 Geborene zu den Mitgliedern der „Jungen Brandschutzhelfer“ und zu den Dauergästen im Feuerwehrgerätehaus von Klein-Schierstedt im heutigen Salzlandkreis.
1996 wechselte er in die Feuerwehr von Endorf. Aus familiären Gründen, stammt seine Frau doch aus dem Dorf, das heute Ortsteil der Stadt Falkenstein ist.
René Bethmann ist seit Februar offiziell Ortswehrleiter von Endorf, nachdem er schon zwölf Jahre den Stellvertreter-Posten innehatte. „Wir haben Anfang des Jahres einen großen Umbruch in der Wehrleitung vollzogen“, blickt der Löschmeister zurück.
„Damals zeichnete sich noch nicht ab, was das Jahr 2020 für uns bringen wird. Corona war weit weg, die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen unserer Feuerwehr steckten voll in den Vorbereitungen.“
Statt einer Jubiläumsfeier im Sommer gibt es einen Tag der offenen Tür im Oktober
Den 25. November 1920 verzeichnet die Chronik als Gründungstag, im Sommer sollte ein Tag des Dorffestes ganz im Zeichen der Kameraden stehen. Und musste wegen Corona ausfallen. „Nun planen wir am 10. Oktober einen Tag der offenen Tür, auch wenn alles unter freiem Himmel stattfindet. Ein Hygienekonzept haben wir schon ausgearbeitet“, sagt Bethmann.
17 Kameraden zählen zu den Einsatzkräften, dazu kommen zwei aus der Alters- und Ehrenabteilung. „Bisher schaffen wir es immer, tagsüber vier bis fünf Kameraden aufs Feuerwehr-Auto zu bekommen“, sagt der gelernte Straßen- und Tiefbauer, der berufsbedingt auch nicht ständig vor Ort sein kann.
„Wir rühren schon immer die Werbetrommel, um Feuerwehr-Nachwuchs ranzubekommen. Das geht ja nicht per Dekret, man muss die Kinder überzeugen. Dabei machen wir auch vor Kreisgrenzen nicht halt.“ So verwundert es nicht, dass Kinder aus Ulzigerode und Welbsleben von ihren Eltern zu den Diensten in Endorf gebracht werden, die in der dritten Septemberwoche wieder starten.
Auch Kinder aus Ulzigerode und Welbsleben machen mit bei Feuerwehr Endorf
Ortswehrleiter René Bethmann kennt es aus der eigenen Familie: „Unser Sohn gehörte auch zum Endorfer Feuerwehrnachwuchs, aber jetzt studiert er erst mal Lehramt in Jena und kann so nicht mit ausrücken, wenn die Sirene oder der Pieper ruft.“
Mit etwas Stolz berichtet Bethmann, dass zum Katastrophentag am vergangenen Donnerstag die Sirene von Endorf zum richtigen Zeitpunkt auslöste und heulte. „Die ist eher angesprungen als der Pieper“, sagt er.
Dass es mal richtig im Dorf gebrannt hat, das sei schon zwei Jahre her. „Ein Wohnungsbrand in der Hauptstraße war das. Aber ob Schornsteinbrand oder technische Hilfeleistungen, wenn ein Unfall passiert, der Sturm Bäume umbläst oder die Straße verschmutzt ist - dann rücken wir aus.“
Im Depot steht dafür ein Mercedes LF 8/6. „Das haben wir seit Januar 2017, aber ich kann mich noch an die Zeiten mit dem W 50 und an einen LO erinnern.“ 2002 haben die Kameraden das umgebaute Gerätehaus übernommen. „Jetzt frischen wir gerade den Farbanstrich auf. Dafür rücken wir jeden zweiten Sonnabend hier an, um was zu schaffen.“ (mz)