BSW Sixers BSW Sixers: Glühwein und Eierkuchen für das kroatische Duo

Sandersdorf - Wer am Mittwochvormittag durch Wolfen in Richtung Sandersdorf mit dem Auto unterwegs war, musste ein paar Behinderungen in Kauf nehmen.
An den Straßenlaternen wurde der Weihnachtsschmuck installiert. Beim etwas langsameren Durchfahren der Straßen blieb aber auch Zeit zum Lesen von Plakaten. Dabei waren auch die Hinweise auf den Wolfener Weihnachtsmarkt und das nächste Heimspiel der BSW Sixers zu entdecken.
Bislang keinen Gefallen am Glühwein gefunden
Im Dezember wird es in der neuen Heimatstadt von Sandro Kordis und Ante Markoc dann wieder Glühwein zu trinken geben. Kordis hat damit bereits im vergangenen Jahr seine Erfahrungen gesammelt.
„Das war nicht gut für meinen Körper“, sagt der kroatische Flügelspieler der BSW Sixers. Eine Tasse hatte er getrunken, aber keinen Gefallen daran gefunden. Vielleicht wird auch sein Landsmann in diesem Winter einmal vom deutschen Lieblingsgetränk auf den Weihnachtsmärkten probieren. Gelegenheit dazu wird er sicherlich bekommen, spätestens auf dem Weihnachtsmarkt in Wolfen.
Beide waren in er 2. Kroatischen Basketball-Liga aktiv
In Wolfen-Nord wohnen beide Kroaten zusammen in einer Wohnung. Vor ihrem ersten Aufeinandertreffen bei den Sixers waren sie sich aber noch nicht über den Weg gelaufen.
„Wir haben in unterschiedlichen Ligen gespielt“, erzählt Aufbauspieler Markoc, der in Split gelebt und auch Basketball gespielt hat. In Kroatien fristet ihr Sport mittlerweile aber eher ein Schattendasein.
„Der kroatische Basketball ist gut, aber er interessiert niemanden“, sagt Ante Markoc, „in den letzten zehn Jahren ist das Interesse stark zurückgegangen.“
Die Zuschauer würden sich Basketball nur anschauen, wenn die Mannschaften in der Euro League spielen. Kordis und Markoc waren in ihrer Heimat aber in der 2. Liga aktiv.
Dort spielten sie regelmäßig vor leeren Rängen. Deshalb sehen sie ihren Wechsel zu den Sixers auch nicht als Rückschritt. „In Deutschland gibt es eine größere Menge an Leuten, es herrscht eine bessere Atmosphäre, alles ist besser organisiert“, sagt Ante Markoc.
Meister-Titel als ambitioniertes Ziel
Und dennoch strebte sein Landsmann im Sommer einen Wechsel an. Sandro Kordis wollte gerne in Deutschland für eine Mannschaft in der Pro A oder Pro B spielen. „Die Angebote waren aber nicht so gut“, erzählt er, „und die Sixers sind in einer guten Position, in die Pro B aufsteigen zu können.“
Bereits in der vergangenen Saison wurde das als Ziel ausgegeben, aber am Ende deutlich verpasst. Auch wenn die Sixers in dieser Spielzeit „nur“ oben mitspielen wollen, bremst das die Ambitionen ihres kroatischen Flügelspielers in keiner Weise: „Ich möchte in dieser Saison Meister werden“, sagt er.
Sein Landsmann und WG-Mitbewohner hält sich bei einer Prognose noch etwas zurück. Er wolle sich erst einmal verbessern und eine Menge lernen.
Bei den BSW Sixers in die richtige Rolle gefunden
Gerade in den ersten beiden Spielen hatte Ante Markoc noch ein paar Probleme: Allein 21 Ballverluste verzeichnete der Aufbauspieler. Diese Fehlerquote konnte Markoc zuletzt aber minimieren und wurde offensiv ein Faktor im Spiel seiner neuen Mannschaft.
Allerdings ist seine Rolle bei den Sixers eine andere als bei seinen früheren Stationen: „Da musste ich immer viele Punkte machen und war kein richtiger Aufbauspieler.“
Bei den Sixers kann er diese Rolle nun endlich so interpretieren, wie er sie auch auslegt, und hat mit Sandro Kordis einen kroatischen Mitspieler gefunden, der sich über seine Anspiele sehr freut und sie in Punkte verwandelt.
Auch privat verstehen sich beide Kroaten sehr gut, Ante Markoc hat auch in der WG schnell die Rolle des Chefkochs angenommen. „Ich mache aber die besseren Eierkuchen“, sagt Sandro Kordis und lacht. Auch beim Gedanken an Glühwein, auf den er in diesem Jahr bestimmt verzichtet. (mz)
Am Sonnabend sind Sandro Kordis und Ante Markoc mit den BSW Sixers wieder in der 1. Regionalliga Nord gefordert. Aufgrund des Lumpenballs in der Mehrzweckhalle haben die Sixers den Anwurf ihrer Partie gegen die TSG Westerstede bereits auf 17 Uhr gelegt. Der kommende Gegner hat von bisher drei Saisonspielen erst eins gewinnen können.
Erst am vergangenen Wochenende gab es eine 76:87-Niederlage gegen den VfL Stade. Auch gegen die Aschersleben Tigers musste Westerstede bereits eine Niederlage einstecken. (mz/ck)