Brutale Erziehungs-AnstaltenEndstation für Rabenkinder - Krimi gibt tiefe Einblicke in die DDR-Jugendwerkhöfe
In ihrem neuen Krimi gibt die Schriftstellerin Grit Poppe einen tiefen Einblick in die finsterste Burg des sozialistischen Erziehungssystems: Den geschlossenen Jugendwerkhof Torgau.

Torgau/Potsdam/MZ - Die ersten drei Tage folgen einem ebenso straff wie perfide ausgeklügelten Ablaufplan. Nach der Ankunft und der Durchsuchung die Abgabe aller privaten Besitztümer. Dann Friseur im Flur, Mädchen wie Jungen werden die Haare komplett abgeschoren. Anschließend geht es unter Gebrüll und Schlägen für jedes Widerwort in die Einzelzelle, eingerichtet nur mit tagsüber hochgeklappter Holzpritsche, Kübel für Notdurft und einem Exemplar der Hausordnung, die auswendig zu lernen ist. Licht fällt durch ein kleines Fenster aus Glasbausteinen, hinausschauen ist vollkommen unmöglich. Willkommen im Geschlossenen Jugendwerkhof (GJWH) in Torgau, 15 Kilometer von der Landesgrenze Sachsen-Anhalts zu Sachsen entfernt.
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