Ilsenburg Ilsenburg: Minister droht mit Strafanzeige

Magdeburg/MZ. - Während der Landtagssitzung kochten die Emotionen hoch:In einer ausgesprochen heftigen Auseinandersetzungmusste Landtagspräsident Adolf Spotka (CDU)Opposition und Koalition mehrfach zur Mäßigungmahnen. Der Streit drehte sich um die Frage,ob Rehberger von einem potenziellen Investorfür das Schlosshotel Ilsenburg zum Zeitpunktder Versteigerung an die Stiftung KlosterIlsenburg wusste.
Rehberger bestritt dies erneut, für ihn habees zum Zeitpunkt der Versteigerung nur einenInteressenten gegeben - eben die Stiftungunter Führung von Maria Fürstin zu Stolberg-Wernigerode.Die Darstellungen Metkes, er - Rehberger -hätte durch seinen Einsatz die Ansiedlungeines potenten Investors, der 20 Arbeitsplätzeschaffen wollte, verhindert, wies der Ministervehement zurück. "Wer behauptet, ich hätteArbeitsplätze verhindert, stellt die Dingeauf den Kopf."
Metke hingegen berief sich auf Aussagen desIlsenburger Bürgermeisters Wilfried Obermüller(SPD), der Rehberger mehrfach auf einen weiterenInteressenten hingewiesen haben soll. Nachder Landtagssitzung erklärte Metke, Obermüllerhalte an seiner Darstellung fest und könnedies unter Eid bezeugen. Obermüller selberwar bis zum Sommer Geschäftsführer der Stiftung,hatte sein Amt aber wegen Differenzen mitder Fürstin über den Kauf des Schlosses niedergelegt.Die Fürstin ersteigerte im Namen der Stiftungund mit Hilfe einer Spende der Nord LB über360000 Euro wenig später das Hotel für 385000Euro. Rehberger hatte die Nord LB um die Spendegebeten.
Der Minister erklärte, die Behauptung, erhabe den Landtag belogen, sei nicht haltbarund daher "eine beleidigende Unterstellung"Metkes. Sollte sich der SPD-Mann nicht beiihm entschuldigen, werde er diesen wegen Verleumdunganzeigen.