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Neues Glück fürs alte Bad Was aus ehemaligen Tagebaurestloch in Rehmsdorf entstehen soll

20.04.2021, 15:30
Die Angler aus dem Tröglitzer Verein  machten beim Arbeitseinsatz im Bad Rehmsdorf im Winter mit.
Die Angler aus dem Tröglitzer Verein machten beim Arbeitseinsatz im Bad Rehmsdorf im Winter mit. Foto: Meinhardt

Rehmsdorf - Ziemlich „aufgeräumt“ zeigt sich das ehemalige Naturbad in Rehmsdorf. In mehreren Arbeitseinsätzen im gemeinsamen Zusammenspiel von Ortschaftsrat, Heimatverein und Anglern wurden im zurückliegenden Winter Totholz und Wildwuchs beseitigt, morsche Pappeln gefällt und Weiden eingekürzt - kurzum rund um den See klar Schiff gemacht. Schon jetzt kann sich das Areal der ehemaligen Grube Neuglück wieder sehen lassen. Doch damit nicht genug. Mitglieder im Ortschaftsrat fanden eine Möglichkeit, ein Förderprogramm „anzuzapfen“ und wollen für rund 145.000 Euro das Gelände zu einer Oase der Naherholung umgestalten. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorhaben zu, die Eigenmittel will der Ortschaftsrat selber beisteuern.

Im Rahmen eines „kommunalen Modellvorhabens zur Umsetzung ökologischer Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ soll das Tagebaurestloch der alten Grube Neuglück gestaltet werden. Die Kohlegewinnung wurde schon 1926 eingestellt und das Restloch füllte sich mit Grundwasser. 1951 wurde das Naturbad Rehmsdorf errichtet. Nach einer Rutschung im Jahr 2011 wurde das Bad aufgegeben und die Böschung bis 2019 umfangreich saniert. Jetzt ist die geotechnische Sicherheit wieder hergestellt und das Areal könne zu einer grünen Oase entwickelt werden. Dabei sind Blühwiesen und andere Tier- und Insektengerechte Landschaftselemente geplant. Dabei soll das Potenzial dieser Fläche auch genutzt werden, um neue Möglichkeiten er Umwelterziehung zu schaffen. So könnte zum Beispiel ein grünes Klassenzimmer für Kindertagesstätten und Schulen entstehen.

Gestaltung des ehemaligen Naturbades

Die neue Gestaltung des ehemaligen Naturbades zielt darauf ab, eine ausgewogene Kombination zwischen biologischer Vielfalt und naturnaher Erholung zu schaffen. Geplant sind beispielsweise die Anpflanzung von heimischen Sträuchern und Büschen, das Anlegen von Streuobst- und Blumenwiesen, die Schaffung von Nisträumen und Brutplätzen für Vögel. Verschiedene Lebensräume wie die angrenzenden Kleingärten und Feldraine, Ufer- und Blühwiesen sollen dabei vernetzt werden.

Um das natürliche Kleinod als Oase der Naherholung zu nutzen, sollen naturnahe Landschaftselemente errichtet werden. Dazu gehören naturbelassene Wege mit einzelnen Bänken und Papierkörben. Auch ein Trimm-dich-Pfad, ein festgelegter Wasserzugang zum Baden auf eigene Gefahr und Angebote zur sportlichen Betätigung wie Volleyball oder Tischtennis sind im Rahmen des Projektes vorgesehen. Die alte Kegelanlage soll zurückgebaut werden.

Der bereits vorhandene Parkplatz für zirka 50 Autos soll erhalten bleiben. Zur Verbesserung der Infrastruktur ist an dieser Stelle die Errichtung von sanitären Anlagen und eines Müllsammelplatzes geplant. Vom Parkplatz gibt es bereits einen Zugang zum Rundweg. Dieser muss jedoch instand gesetzt werden. Außerdem sollen am Rundweg zwei Schutzhütten errichtet werden, so am Bergbaudenkmal und an der Liegewiese. (mz/Yvette Meinhardt)