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„Sued-Ost-Link“ Strecke der Stromtrasse im Burgenlandkreis bereits in trockenen Tüchern?

Der Verlauf des geplanten „Sued-Ost-Link“ ist bereits festgelegt. Was Projektgegner bei einer Infoveranstaltung in Zorbau kritisieren.

23.07.2021, 17:15
Protest beim Vor-Ort-Termin: Diana Harnisch, Horst und Dorothee Berthold (von links)
Protest beim Vor-Ort-Termin: Diana Harnisch, Horst und Dorothee Berthold (von links) (Foto: Holger Zimmer)

Zorbau/MZ/hz - Der Ein-Kilometer-Korridor für die geplante Gleichstromtrasse „Sued-Ost-Link“ der Firma 50Hertz ist von der Bundesnetzagentur festgelegt worden. Die neue Stromleitung soll Windenergie von Sachsen-Anhalt bis nach Bayern transportieren. Nach einem knappen Jahr gab es nun noch einmal eine Veranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung. Ein Informationsmobil stand deshalb Donnerstagmittag vor dem Zorbauer Heimathaus, nachdem man am Tag zuvor in Zöschen im Saalekreis Station gemacht hatte und am Nachmittag von Zorbau weiter nach Weickelsdorf gefahren ist.

Die Trasse soll im Burgenlandkreis praktisch neben der A 9 verlaufen. Wie Axel Happe für 50Hertz vor Ort informierte, ist bestätigt worden, dass man ab 2023 nicht nur zwei Erdkabel in Plasteschutzrohren verlegen wird, sondern gleichzeitig zwei weitere Leerrohre, die später bestückt werden sollen. „Denn wir rechnen mit einem erhöhten Transportbedarf“, wie Happe sagt. Außerdem musste man an einigen Stellen flexibel sein. So wird das Landschaftsschutzgebiet zwischen Pörsten und Rippach als neuralgischer Punkt tangiert, aber so, dass nicht mal Bäume gefällt werden müssen. Daneben musste man bei der Feinplanung die Fläche eines Gewerbegebietes bei Obernessa berücksichtigen. Und in nördlicher Richtung bei Tollwitz soll eine Fläche der Rohstoffsicherung dienen.

Unter dem Strich keine Bürgerbeteiligung

Vor den eigentlichen Verlegearbeiten wird es in der Region ab kommendem Jahr archäologische Untersuchungen in zwei vier Meter breiten Streifen und in einer Tiefe von 70 Zentimetern geben. Da darf man gespannt sein.

Gespannt sind die Lützener Stadträtin Dorothee Berthold (Bündnis 90 / Die Grünen), ihr Mann Horst und Diana Harnisch (beide im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) schon lange nicht mehr. Die drei Aktivisten brachten in Zorbau ihren Protest auf Transparenten zum Ausdruck: Unter dem Strich sei das keine Bürgerbeteiligung, weil bereits alles feststehe. Wichtig wäre aber, die Energie dort zu erzeugen, wo sie verbraucht wird und auch Photovoltaik-Anlagen dort zu produzieren.