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Mützen für Abc-Schützen So soll der Schulweg in Teuchern sicherer werden

Die Grundschüler in Teuchern bekommen von der Verkehrswacht rote Hüte. Wie die den Schulweg sicherer machen sollen und was Eltern verbessern müssen.

Von Franz Ruch 07.09.2021, 12:30
Helena (von links), Oskar, Jeremy und Paul tragen ihre roten Dekra-Mützen. Die ABC-Schützen an der Grundschule in Teuchern sollen damit auf ihrem Schulweg besser von den anderen Verkehrsteilnehmern erkannt werden.
Helena (von links), Oskar, Jeremy und Paul tragen ihre roten Dekra-Mützen. Die ABC-Schützen an der Grundschule in Teuchern sollen damit auf ihrem Schulweg besser von den anderen Verkehrsteilnehmern erkannt werden. (Foto: Franz Ruch)

Teuchern/MZ - „Ich bitte euch, dass ihr die Mützen aufsetzt. Auf dem Weg zur Schule und von der Schule nach Hause“, sagt Rainer Zimmermann zu der Gruppe Erstklässler, die ihm am Montagmorgen auf dem Schulhof der Grundschule in Teuchern gegenüberstehen. Die 56 Abc-Schützen tragen allesamt eine rot leuchtende Mütze mit dem Logo der Kfz-Prüfgesellschaft Dekra auf ihren Köpfen. Und so antworten sie ihm brav im Chor: „Ja, machen wir!“

Signal für Sichtbarkeit

Die Aktion mit den „Kinderkappen“ wird schon seit mehreren Jahren als Kooperationsprojekt zwischen der Dekra und den Verkehrswachten durchgeführt, sagt Zimmermann, der als Vorsitzender der hiesigen Gebietsverkehrswacht in Teuchern diese Aufgabe übernimmt. Die rote Signalfarbe der Schirmmützen und die angebrachten Reflektoren sollen dabei helfen, dass die Kinder in den dunklen Morgenstunden auf ihrem Weg in die Grundschule von den anderen Verkehrsteilnehmern besser erkannt werden. Außerdem sollen die Kinder - und ihre Eltern - so frühzeitig für die Verkehrserziehung sensibilisiert werden.

Denn im Unterschied zu älteren Jugendlichen oder Erwachsenen müssten die Grundschüler das richtige Verhalten im Straßenverkehr erst noch erlernen. „Kinder reagieren noch nicht logisch. Sie rennen auch schon mal ohne zu schauen los und müssen deswegen um so besser für Autos, Motorrädern und Co. erkennbar sein“, so Zimmermann weiter.

Und gerade die älteren Verkehrsteilnehmer seien es wiederum, die die Verantwortung für die Sicherheit der jüngsten Generationen tragen. Oder besser gesagt: tragen sollten. „Das größte Problem ist die mangelnde Vorbildfunktion vieler Erwachsener“, mahnt Zimmermann. Da Kinder gerade auch in puncto Straßenverkehr das Verhalten von Erwachsenen nachahmen, hätten diese eine besondere Pflicht, es den Grundschülern richtig vorzumachen. Auch daran sollen die Autofahrer denken, wenn sie die Schüler mit den roten Mützen auf der Straße sehen.

Eltern können Risiko sein

In diesem Sinne rügt der Verkehrswächter auch ein Teil der Eltern an der Teucherner Grundschule. Diese würden nämlich ihre Jüngsten jeden Morgen bis direkt vor die Schule fahren und dabei den engen Steinweg voll parken. Die Kinder müssten dann an der Reihe stehender und wieder losfahrender Autos vorbeilaufen und seien so einem unnötigen Unfallrisiko ausgesetzt. „Eltern sollten ihre Kinder lieber am RTS-Parkplatz an der Mühlstraße rauslassen. Von dort aus können die Kinder durch den Park zur Schule laufen.“

Der Besuch der Verkehrswacht an der Teucherner Grundschule dient auch der gegenseitigen Vorstellung. Denn die Schüler werden noch öfter mit den ehrenamtlichen Verkehrswächtern zu tun haben. So zum Beispiel, wenn sie im „Verkehrsgarten“ an das sichere und verkehrsgerechte Radfahren herangeführt zu werden. „Das ist ein Übungsplatz mit künstlichen Straßen, der auf die Fahrradprüfung in der vierten Klasse vorbereitet“, sagt Zimmermann.

Raik Zimmermann, Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Teuchern
Raik Zimmermann, Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Teuchern
(Foto: Franz Ruch)

Auch das Mitfahren im Bus muss gelernt sein - und wird es auch, nämlich in der „Busschule“ der Verkehrswacht in Zusammenarbeit mit der PVG Burgenlandkreis. Hier gehe es um das richtige Verhalten an der Haltestelle, über das geordnete Ein- und Aussteigen, die Platzsuche im Bus bis hin zum Verstauen des Schulranzens.

Bis es so weit ist, können die Grundschüler aber erstmal auf dem Schulhof üben. Denn zu ihren roten Dekra-Mützen haben sie auch eine „move it-Box“ geschenkt bekommen, die mit farbigen Seilen, Karten und Bällen die Reaktionsfähigkeit der Sechsjährigen schulen soll.