Handball Handball: Faustpfand ist Nachwuchs
Weissenfels/MZ. - Auch dessen Ergebnisse können sich sehen lassen. Denn neben den C-Junioren, die in der Bezirksliga Erster und den D-Junioren, die Zweiter geworden sind, können die Mädchen auf gute Resultate verweisen. So standen die C- sowie E-Juniorinnen ganz oben und die B-Mädchen landeten nur einen Punkt hinter Frankleben auf Platz 3.
Pressesprecherin Claudia Kallwitz würdigt die B-Jugend, die nicht schlecht ist und das Potenzial hat, sich auch künftig oben festzusetzen. "Die Spiele, die ich gesehen habe, hatten jedenfalls ein gutes Niveau." Derzeit gibt es kein Oberligateam im Nachwuchsbereich. Das sei laut WHV-Vorstandsmitglied Dirk Edel bislang neben den Leistungen auch eine Geldfrage gewesen. Doch hier könnte die vollzogene Fusion mit dem SV Großgrimma eine Trendwende einleiten. Außerdem versprechen sich Insider bald wieder eine spielstarke Truppe in der A-Jugend.
Andererseits wolle man keine übereilten Dinge tun und Kallwitz nennt die C-Juniorinnen, die in der Bezirksliga schlichtweg unterfordert waren, die man in der Oberliga von namhaften Gegnern aber nicht abschießen lassen wolle. Und auch die E-Jugend konnte auf sich aufmerksam machen, wenngleich sie nach Rang 5 in der Platzierungsrunde im Lande geknickt gewesen sei, sich aber laut Kallwitz ganz gut verkauft habe.
Nicht so erfolgreich seien die Mädchen von Großgrimma gewesen. Dort konnten sich C- und D-Juniorinnen aber auf vierten Rängen behaupten. Sowohl Dirk Edel als auch SVG-Coach Jan Förster, der künftig die Frauen in der Sachsen-Anhalt-Liga trainieren wird, ist da um die Zukunft nicht bange. Das Ziel lautet, dass man in einigen Jahren vorn mitspielen und pers-pektivisch den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga anpeilen will.
Die Fusion soll schon in den jüngeren Nachwuchsteams gelingen. Sie sollen regelmäßig gemeinsam in Weißenfels oder Hohenmölsen trainieren, wofür ein neunsitziger Kleinbus zur Verfügung steht. Ab der B-Jugend stehen dann generell gemeinsame Übungseinheiten an, wird auch hier ein Teil der Mannschaft gefahren. Immerhin trennt sich in diesen Altersklassen die Spreu vom Weizen, sieht man, wer zulegen kann, Spielintelligenz entwickelt und wer vielleicht mal das Zeug für die erste Frauen-Mannschaft hat. Bei der A-Jugend hofft Dirk Edel dann, dass es die 17- und 18-Jährigen wegen Ausbildung und Studium nicht zu weit wegzieht, denn die Entfernungen von und nach Merseburg, Halle, Leipzig oder Jena seien von jenen zu bewältigen, denen der Sport am Herzen liegt.
Mit der Fusion will die Spielgemeinschaft Weißenfels / Großgrimme auch mal wieder alle Altersklassen besetzen. Das war dem WHV zuletzt nicht gelungen, weil mehrere-A-Jugend-Spielerinnen schon in der ersten Mannschaft aushelfen mussten, so dass deren Altersdurchschnitt plötzlich auf unter 20 Jahre sank. Selbst auf die Anzahl der Aktiven wirkt der Zusammenschluss positiv.
Großgrimma bringt 120 Spielerinnen ein, in Weißenfels sind es mit dem männlichen Bereich 240. Dass es beim WHV in den 90er Jahren mal 80 Mitglieder mehr waren, reißt ein anderes Problem an. Man müsse laut Edel verstärkt an die Kinder rankommen. Viel sei früher über engagierte Sportlehrer gelaufen, doch inzwischen sei die Konkurrenz durch Rudern, Schwimmen, Floorball und Basketball groß und Kallwitz sagt: "Da wird Handball wenig oder gar nicht angeboten." Deshalb braucht man enthusiastische und qualifizierte Trainer sowie Erfolge bis in den Erwachsenenbereich. "Es ist ein ewiger Kampf", so Dirk Edel.