Fußball Fußball: Erste Trainerlizenz für Jens Hermann
Zeitz/MZ. - "Die Übergabe selbst war jetzt kein allzu besonderer Moment für mich", meint Jens Hermann, "aber mir war es einfach ein persönliches Bedürfnis die Lehrgänge mitzumachen." Der 44-Jährige, der derzeit die E-Junioren-Fußballer des 1. FC Zeitz trainiert, bekam gemeinsam mit zahlreichen anderen Übungsleitern der Region am vergangenen Freitag seine erste Trainerlizenz ausgehändigt ("Die C-Lizenz"). Er habe es in erster Linie für den Verein getan, da lizenzierte Übungsleiter besser durch den Kreisfachverband (KFV) gefördert werden. Auf seine Arbeit mit den Kindern habe das kaum Auswirkungen - die Laufe bestens.
Schaut man Hermann und seinen derzeit 13 kleinen Schützlingen beim Training zu, dann bestätigt sich das. Alle sind mit viel Spaß und Eifer bei der Sache und halten große Stücke auf ihren Coach: "Ich komme immer gern zum Training und mag die Ausdauer- und Technikübungen genauso gerne wie das Abschlussspielchen am Ende", sagt der achtjährige Tom Zerbe - laut Hermann eines der großen Talente des neu formierten Teams. Auch sein Vater David Zerbe, der kein Training des Sohnemannes verpasst, weiß nur gutes zu berichten: "Jens macht seinen Job sehr gut. Wir alle können froh darüber sein, dass die Kleinen so einen tollen Trainer haben."
Immer montags und donnerstags trainiert die Mannschaft von 16.30 bis 18 Uhr im Zeitzer Thälmannstadion. "Dreimal die Woche für eine Stunde trainieren wäre zwar besser", erklärt Hermann, "aber bei so jungen Sportlern lässt schnell die Konzentration nach und es wäre organisatorisch auch viel aufwändiger." Prompt untermauern die Kinder seine Aussage und fangen an zu albern. Da muss der Trainer dann doch mal ein wenig seine Stimme erheben: "Kommt Leute, lasst uns ernsthaft trainieren. Wir wollen doch am Wochenende erfolgreich spielen!" Diese Motivation zieht und es kann weitergehen. Hermann liegt viel daran, den Kindern die Feinheiten des Sportes zu vermitteln. Immer wieder unterbricht er die Übungen und gibt nützliche Tipps. Das zieht sich sogar durch die kleinen Trainingsspiele: Häufig stoppt er das muntere Kicken und erläutert ganz genau, wie in der jeweiligen Situation besser hätte agiert werden können. Die anschließende Demonstration seiner Aussage gibt es dann selbstverständlich auch noch.
Jens Hermann selbst hatte im Alter von sechs Jahren beim 1. FC mit dem Fußballspielen begonnen. "Mit den Herren habe ich die letzten fünf Jahre bis zur Wende sogar in der Bezirksliga gespielt", erinnert er sich, "das war die dritthöchste Spielklasse der DDR." Mehrfach wurde das Team Burgenlandmeister und schlug sich auch bei den Landes- und Hallenmeisterschaften achtbar. Vor neun Jahren begann sein heute 15-jähriger Sohn Max mit dem Fußball beim 1. FC und Hermann wurde Trainer im Nachwuchsbereich. "Mittlerweile spielt Max in Magdeburg Fußball und meine Tochter Anne (13) ist bei den Volleyballerinnen von Chemie Zeitz aktiv", berichtet er stolz.
Mit seiner jetzigen Truppe hat Hermann noch einiges vor: Die Junioren-Burgenlandmeisterschaft sei sein Ziel. "Es sind einige vielversprechende Talente dabei", schätzt er ein, "aber erst einmal muss sich das noch unerfahrene Team besser zusammen einspielen". Aber genau dafür sei er ja ihr Trainer und das liebe er auch so an dieser Tätigkeit: "Die Entwicklung der Kinder und ihrer Fähigkeiten mitverfolgen zu können, das macht mir Freude", sagt er lächelnd.