1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. „Unser Slogan: Damit Sie wieder lachen können“

Zahntechniklabor in Zeitz „Unser Slogan: Damit Sie wieder lachen können“

Das Zahntechniklabor „Bieräugel & Lorber“ am Felleisenweg feiert in diesem April sein 30-jähriges Bestehen.

22.04.2021, 12:45
Thomas Bieräugel an seinem Arbeitsplatz im Zahntechniklabor Bieräugel & Lorber in Zeitz.
Thomas Bieräugel an seinem Arbeitsplatz im Zahntechniklabor Bieräugel & Lorber in Zeitz. Foto: René Weimer

Zeitz - „Ich wollte schon immer was mit Handwerk machen, da ich gern gebastelt habe“, erzählt Thomas Bieräugel, Geschäftsführer des Bieräugel & Lorber Zahntechniklabors in Zeitz. Dass es aber gerade Zahntechnik wurde, wäre eher ein Zufall gewesen. Als Schulabgänger wurde dem gebürtigen Zeitzer in der Berufsberatung gesagt, dass die Poliklinik Halle auch mal einen jungen Mann als Zahntechniker einstellen will. „Zahntechniker war früher eigentlich ein reiner Frauenberuf“, erklärt der 61-Jährige. Mit der Zeit konnte er sich immer mehr für das Handwerk begeistern: Am besten gefalle ihm der Kundenkontakt. „Ihre Zufriedenheit ist das Wichtigste, dass die Prothese ordentlich gefertigt ist. Das ist ja unser Slogan: Damit Sie wieder lachen können“, sagt er.

Es war ebenfalls ein Zufall, welcher Bieräugel kurz nach der Wende zu seinem langjährigen Geschäftspartner und Mentor Gerhard Lorber führte. Zusammen mit dieser „Zufallsbekanntschaft“ und vier Kollegen aus der ehemaligen Zeitzer Poliklinik eröffnete Bieräugel das Zahntechniklabor im April 1990, damals noch in der August-Bebel-Straße. Lorber, der bereits in Bayreuth ein Zahntechniklabor erfolgreich führte, besorgte moderne Technik, die es damals im Osten noch nicht gab. „Er hat uns gezeigt, wie man Rechnungen schreibt“, erzählt Bieräugel.

„Im Labor können wir jetzt alles selbst machen“

Es ging also mit kleinen Schritten los: Am Anfang hätte es an technischen Zubehör gefehlt, so dass zum Beispiel die Keramik nach Bayreuth zur Verarbeitung geschickt werden musste. 30 Jahre später arbeiten nun 20 Mitarbeiter im Labor, jede Woche werden etwa 100 Aufträge bearbeitet. „Im Labor können wir jetzt alles selbst machen. Das ist das Besondere bei uns. Andere Labore lagern einiges aus.“

In den sechs Räumen des Labors wird der Zahnersatz modelliert, geschmolzen, gegossen, gefräst und geschliffen. Zu guter Letzt wird das künstliche Keramikgebiss in der natürlichen Zahnfarbe des Kunden eingefärbt und mehrmals gebrannt. „Alles was in der Industrie im Großen gemacht wird, im Stahlwerk oder in der Kunststofftechnik, wird bei uns im kleinen Rahmen gemacht, wie zum Beispiel die Gießerei bei uns im Gussraum“, sagt Bieräugel. Das Labor stellt ein breites Angebot an Zahnprodukten her: von Zahnschienen für nächtliche Zähneknirscher bis hin zu Implantaten. Diese seien das Spezialgebiet des Labors. Selbst aus Weißenfels kämen Aufträge für solche Implantate.

Im Laufe der Jahre habe sich das Labor zu einem richtigen Familienunternehmen entwickelt: Bieräugels Sohn Stefan arbeite seit 16 Jahren als Zahntechniker mit. Die Schwiegertochter unterstütze ebenfalls das Team. Obwohl Bieräugel lieber gehabt hätte, dass sein Sohn Zahnmedizin studiert, sei er sehr froh über die Unterstützung. Bieräugel freue sich darauf, zusammen mit den Zahnärzten und allen Mitarbeitern die große Jubiläumsfeier bald nachzuholen. (mz/Silvia Kücken)