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Einfach mehr Freiheit So lief der Startschuss zum digitalen Impfausweis in der Mohrenapotheke in Zeitz

Am Montagmorgen fiel der Startschuss für den digitalen Impfausweis. Warum sich in der Mohrenapotheke Kunden die Klinke in die Hand gaben.

Von Angelika Andräs 15.06.2021, 15:02
Brit Gräfe stellt in der Mohrenapotheke in Zeitz die digitalen Impfzertifikate aus.
Brit Gräfe stellt in der Mohrenapotheke in Zeitz die digitalen Impfzertifikate aus. (Foto: Angelika Andräs)

Zeitz - Brit Gräfe hat alle Hände voll zu tun. In einer Nische, etwas abgeschottet vom normalen Betrieb, sitzt sie am Computer und tippt immer wieder die erforderlichen Daten für den digitalen Impfnachweis ein. „Ich brauche den Impfausweis mit der vollständigen Impfdokumentation und den Personalausweis zur Kontrolle“, sagt Gräfe, „dann geht es ganz schnell.“ Nach ein, zwei Minuten kann sie den Nachweis mit dem QR-Code ausdrucken. Die Mohrenapotheke in der Zeitzer Brüderstraße hat gleich am Montagmorgen damit begonnen, Covid-19-Impfzertifikate zu erstellen.

„Um 7.30 Uhr ist das Apothekenportal, das wir nutzen können und wo wir uns auch registriert haben, freigeschaltet worden“, sagt Elke Starke-Kreil, die Inhaberin der Mohrenapotheke. Es war spannend, denn einen Testlauf gab es nicht. Früh um fünf habe sie sich alles noch mal durchgelesen, erzählt sie. Aber es funktionierte alles. „Als Test haben wir dann für uns die Impfzertifikate ausgestellt und mein Mann musste auch gleich seinen Impfausweis holen.“ Dann war das Portal offensichtlich überlastet. „Es brach alles zusammen, dann war unser Zugang gesperrt, weil einfach das Aufkommen zu hoch war“, so Starke-Kreil. Die Apotheken müssen nämlich für die Zertifikate die notwendigen personenbezogenen Daten an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermitteln, das dann das Covid-19-Impfzertifikat technisch generiert und wieder an die Apotheken sendet. Die Nachfrage von Bürgern war also offensichtlich sehr groß.

„In nicht einmal zwei Sunden weit über 20 Leute“

Das können auch Elke Starke-Kreil und ihre Mitarbeiterin Brit Gräfe bestätigen. „In nicht einmal zwei Sunden weit über 20 Leute“, sagt Gräfe. Ehe die Leute warten mussten, vereinbarte sie auch Abholtermine. Das kam vielen entgegen. Wenn dann mal niemand kam, wurden die Daten freiweg eingetippt und die Zertifikate ausgedruckt. Ein Ehepaar kommt gerade, als niemand weiter wartet. Personalausweise, Impfausweise. Brit Gräfe tippt alles ein und schon kurz darauf halten beide ihre Nachweise in den Händen. Wichtig ist es ihnen für den Urlaub, aber auch, um einfach wieder mehr Freiheit zu haben, wenn sie zum Beispiel in eine Gaststätte wollen. Dass sie gleich am Montagmorgen in die Mohrenapotheke gekommen sind, war auch dem Umstand geschuldet, dass sie sowieso in Zeitz tun hatten.

Andere machten sich gleich am ersten Tag auf den Weg, weil sie noch in dieser Woche in den Urlaub fahren wollen. Teilweise sei der Nachweis die Voraussetzung, um überhaupt ins Hotel zu kommen, wie sie erzählten. Zu Beginn der Sommerferien wird dann wohl auch mit einem erhöhten Andrang zu rechnen sein, denn das Impfzertifikat soll auch das Reisen innerhalb Europas erleichtern. Und das dürfte zu Ferienbeginn für viele wichtig sein. „Die Kunden können den Code direkt am Computer scannen, erhalten aber auch noch einen Ausdruck mit dem QR-Code“, erläutert Brit Gräfe das Prozedere. Und es sei völlig egal, wo jemand geimpft worden ist. Man müsse also auch nicht auf die Zusendung der Nachweise vom Landkreis warten.

Dennoch erhalten alle Bürger, wie Landrat Götz Ulrich (CDU) erklärte, die Erst- und Zweitimpfung in einem der Impfzentren des Burgenlandkreises erhalten haben, beginnend ab dieser Woche ihr Impfzertifikat mit dem QR-Code zugeschickt. (mz)