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Schwarzes Gold feiert Auferstehung

Von Yvette Meinhardt 26.09.2004, 16:35

Hohenmölsen/MZ. - Die Liebe zur Kohle merkt man dem jungen Ukrainer an. Vor sieben Jahren kam er nach Deutschland, studierte an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, schaffte nach seinem Diplom den nahtlosen Übergang zur Forschung. Bei der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH ist er kein Unbekannter, reist er doch in deren Auftrag immer wieder zu den verschiedenen Projekten nach Russland. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit Brennstoffagglomeraten. "Auf diese Weise eröffnet er komplexe Anwendungsfelder für Braunkohle. Das reicht von einer modernen Technologie über neue Kohlenformen, die weltweit Märkte erschließen", würdigt Professor Voigt in seiner Laudatio.

Von Pellets und Granulaten aus verschiedenen Kohlen ist die Rede. Kurzum sie zünden schnell, verbrennen lang anhaltend und mit wenig Schadstoffen. Eine moderne Alternative für die Wiederbelebung im privaten Haushalt von der Küche bis zum Kaminfeuer.

Aus einem ganz anderen Fachgebiet kommt die zweite Preisträgerin. Karin Kusian studierte Architektur und befasste sich in ihrer Diplomarbeit mit Baugeschichte. Ein 300 Jahre altes Haus im Revier Profen muss der Kohle weichen und bleibt durch jene wissenschaftliche Arbeit dennoch der Nachwelt erhalten. In akribischen Aufzeichnungen, mehr als 150 Fotos, dendrologischen und thermografischen Untersuchungen beschäftigt sich die Architektin mit dem barocken Fachwerkbau.

Insgesamt mit neun Arbeiten bewarben sich in diesem Jahr junge Wissenschaftler um den Förderpreis. "Die Kulturstiftung Hohenmölsen gibt ihnen ein Podium, sich öffentlich vorzustellen, ihre Ideen bekannt zu machen", lobt Mibrag-Geschäftsführer Heinz Junge das Engagement der Stiftung. Erstmals wurde der Preis innerhalb der Sommerakademie vergeben. Ein Glücksfall, der die Studenten zugleich anspornen soll. "Es ist zwar nur eine kleine Stiftung, und doch schafft sie etwas Bleibendes. Der Provinzialität einer Kleinstadt setzt sie Internationalität entgegen", würdigt Landrat Rüdiger Erben, der Kuratoriumsmitglied ist. Eine neue Runde des Förderpreises ist eingeleitet. 2005 wird er zum fünften Mal vergeben.