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Rotkäppchen Sektkellerei Rotkäppchen Sektkellerei: Blumengießen bleibt weiter angesagt

Von Gerd Stöckel 05.06.2002, 17:05

Freyburg/MZ. - Die Stimmung sei gut. Vertriebsmitarbeiter am Mumm-Standort Eltville, die jetzt auch Rotkäppchen-Sekt verkaufen, hätten damit richtige Erfolgserlebnisse, versichert Geschäftsführer Heise. Er räumt aber ein: Von derzeit 210 Mitarbeitern an den hessischen Standorten werden noch 40 gehen müssen. Mit dem Betriebsrat sei ein Sozialplan vereinbart. Eine Reihe von Mitarbeitern insbesondere im Vertrieb sei im Übrigen kurz nach der Übernahme von sich aus gegangen, als klar war, Rotkäppchen wird sich im Gegensatz zum bisherigen Eigentümer Seagram, der auch in der Spirituosen-Sparte aktiv war, auf Sekt konzentrieren. Für wichtig hält Heise, den bleibenden Mitarbeitern wieder ein Gefühl von Sicherheit zu geben. In Freyburg, wo es 92 fest angestellte Mitarbeiter und 26 Saisonkräfte gibt, werde sich nichts Wesentliches ändern. Gegenseitige Besuche sollen das Zusammenwachsen fördern. Mitarbeiter aus Hochheim und Eltville werden Mitte Juli in Freyburg erwartet, ein Gegenbesuch der Freyburger am Rhein soll folgen.

Geändert haben sich Personalien in der Geschäftsführung. Dr. Klaus J. Kühn wurde als Geschäftsführer für das Finanzressort, Personal und den IT-Bereich vorgestellt. Kühn, so Heise, sei in der Branche bestens bekannt und früher schon einmal für Seagram tätig gewesen. Der Balgstädter Jürgen Kotschi gab als Direktor Vertrieb/Logistik mit der Analyse der Marktsituation sein Debüt vor der Presse, und Marketingchef Peter O. Claußen wurde erstmals in diesem Rahmen als Mitglied der Geschäftsführung präsentiert. Nicht geändert haben sich die Gesellschafter: Gunter Heise, Jutta Polomski, Ulrich Wiegel, Dr. Lutz Lange und Familie Eckes.

Rotkäppchen bewahrte auch diesmal Stillschweigen über den Gewinn. Die Summe, die man im Geschäftsjahr für Marketing-Aktivitäten ausgab, wurde immerhin genannt: 15 Millionen Mark flossen u.a. in TV-Spots und Sponsoring, aber auch in kulturelle Veranstaltungen im Lichthof. "Das ist wie eine Blume, die man gießen muss", begründet Heise den Werbeaufwand. Und da in einem in Köln ansässigen Rundfunksender eine Stunde nach der Pressekonferenz schon wieder vom Sekt aus Freiberg in Sachsen die Rede war, wird man weiter kräftig gießen müssen.