Nur für Radfahrer: Nur für Radfahrer: Buckelpiste zwischen Zeitz und Tröglitz sorgt erneut für Ärger

Tröglitz - Nichts rollt mehr. Auf der Straße an der alten Schweinemästerei zwischen Zeitz und Tröglitz hat sich jetzt wieder ein Lieferfahrzeug festgefahren, dass seine Fleisch- und Wurstwaren zum Hotel Elsterblick bringen wollte. „Das Auto war mit den Rädern im Schlamm versunken. Vier Stunden haben wir gebraucht, um es wieder flott zu machen“, sagt Philipp Fundtaler.

Er ist Koch in dem kleinen Hotel und hat schon mehrfach erlebt, dass Gäste oder Lieferfahrzeuge auf der gesperrten Straße liegengeblieben sind. „Wenn dieser Zustand für Anlieger und Tröglitzer nicht so traurig wäre, könnte man direkt darüber lachen“, schreibt er in den sozialen Medien. Denn wenn Reisende in die Navigation die Adresse des Hotels eingeben, landen sie in eben dieser gesperrten Straße. Ein wahrer Schilderwald steht am Anfang: Privatweg. Durchfahrt verboten. Buckelpiste. Radfahrer erlaubt. Doch welches Schild gilt eigentlich?

Die Lage scheint nicht eindeutig. Die Treuhandanstalt hat im vergangenen Jahr diese Straße an private Anlieger verkauft. Zuvor hatte sich die Treuhand an die Stadt Zeitz und an die Gemeinde Elsteraue gewandt und den Kommunen jenes Flurstück zu einem symbolischen Preis zum Kauf angeboten. Doch beide Kommunen wollten nicht, so die Auskunft der Treuhand. Also kam der private Anlieger zum Zuge. Jener neue Besitzer hatte die Piste schließlich dicht gemacht.

Er habe Angst gehabt, öffentliche Pflichten wie den Winterdienst übernehmen zu müssen und kippte einen großen Erdhaufen auf die Straße, so sagte er damals gegenüber der MZ. Doch diese Sperrung half nur wenig. Bis heute nutzen Spaziergänger, Rad- und Motorradfahrer die kürzeste Verbindung in die Elsterstadt. Mehr als 500 Bürger hatten für die Öffnung der alten Straße unterschrieben.

Nun freilich ein Lichtblick: Ein schmaler Pfad wurde freigeräumt. Radfahrer und Fußgänger können wieder passieren. Doch geht es nach der Kommunalaufsicht des Burgenlandkreises, so muss die Straße sofort geöffnet werden. Mit amtlichem Bescheid hatte die Kommunalaufsicht schon im August „die Wiederherstellung der Öffentlichkeit der streitgegenständlichen Straße verfügt“, so hieß es in einem Schreiben an Karl Mück, den Initiator der Unterschriftensammlung.

Am 14. November fand zu dieser Problematik eine Beratung mit dem Landkreis, der Stadt Zeitz, der Gemeinde Elsteraue und dem Landesverwaltungsamt statt. „Es ist schon erstaunlich, mit welchen Tricks und Verzögerungen die Stadt Zeitz die Beräumung hinausgezögert hat“, so Karl Mück gegenüber der MZ. Mit ihrer Anzeige vom 17. Mai 2019 zur geplanten Einziehung der Straße gesteht die Stadt Zeitz selber ein, dass sie für diese Straße der Baulastträger sei, so Mück weiter.

Es habe für die Sperrung keine Genehmigung vorgelegen. Die MZ fragte am Donnerstag in Zeitz und Naumburg nach, wie es weitergeht. Wer übernimmt den Winterdienst? Hält die Kommune am Einziehungsverfahren fest? Wird die Straße für Autos wieder befahrbar sein? Antworten wollen die Behörden in dieser Woche geben. Bis dahin kann so manches Auto stecken bleiben. (mz)