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Passt ein Tier zu mir? Das rät die Tierschutzorganisation Tasso bei der Anschaffung von Haustieren

Tasso empfiehlt, Anschaffung gut zu überlegen.

15.10.2021, 16:15
Die Nachfrage nach Haustieren ist in den vergangenen Monaten vor allem in der Pandemie gestiegen.
Die Nachfrage nach Haustieren ist in den vergangenen Monaten vor allem in der Pandemie gestiegen. picture alliance / dpa-tmn

Zeitz/MZ/And - Tierische Familienmitglieder schenken Freude und Zuneigung, nehmen Fürsorge dankbar an und teilen mit uns ihr Leben. Auch wenn die positiven Gedanken überwiegen, sollten Tierfreunde die Verpflichtungen und Kosten, die ein jedes Haustier mit sich bringt, nicht außer Acht lassen. Darauf macht die Tierschutzorganisation Tasso, die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, immer wieder aufmerksam und rät, den Wunsch nach einem Haustier genau zu prüfen und nichts zu überstürzen.

Anschaffung von Haustieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe

„Die Nachfrage nach Haustieren ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen“, heißt es dazu von Tasso. „Doch war die Aufnahme des Tieres auch immer gut durchdacht? Wer sich für ein Tier entscheidet, übernimmt ein Tierleben lang Verantwortung dafür, dass der tierische Begleiter alles erhält, was er für ein möglichst artgerechtes Leben benötigt.“ Das gelte nicht nur für Hunde und Katzen, auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Wellensittiche brauchen Aufmerksamkeit und Zeit und kosten Geld.

„Prinzipiell freuen wir uns, wenn sich Menschen nach reiflicher Überlegung für ein Tier entscheiden und gemeinsam dann Freude und eine schöne Zeit miteinander haben. Wir warnen allerdings davor, sich gerade in diesen Zeiten überstürzt für die Aufnahme eines Tieres zu entscheiden, da ein solcher Schritt zum Wohle des Tieres genau überdacht werden sollte“, sagt Tasso-Leiter Philip McCreight.

Finanzielle Aspekt bei einer Anschaffung eines Haustiers wird oftmals unterschätzt

Damit das Tier wegen Gedankenlosigkeit oder Überforderung am Ende nicht im Tierheim landet, vernachlässigt oder ausgesetzt wird, sollten Tierinteressierte vorab unter anderem folgende Fragen kritisch prüfen: Passt das Tier in die eigene Lebenssituation, auch nach der Pandemie, wenn das Arbeiten von Zuhause aus nicht mehr auf der Tagesordnung steht? Ist ausreichend Zeit vorhanden, um mit dem Hund regelmäßig ausgiebig spazieren zu gehen? Was soll mit dem Tier während der Urlaubszeit geschehen? Und nicht zu vergessen: Ist die Haltung eines Tieres finanziell auch über viele Jahre lang wirklich leistbar?

Gerade der finanzielle Aspekt werde häufig unterschätzt, betonen die Tierschützer. Denn es sind nicht nur die Kosten für einen Züchter oder die Adoption aus dem Tierheim, sondern vor allem die Folgekosten, die dauerhaft ins Geld gehen. Neben der Ausstattung und Futter muss auch an Versicherungen und Tierarztkosten gedacht werden. Sollte das Tier im Laufe seines Lebens einmal ernsthaft erkranken, kommen für die angemessene Versorgung schnell hohe Summen zusammen.

Tier unbedingt mit Transponder beim Tierarzt kennzeichnen zu lassen

Ist die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen gefallen, dann sollten sich Tierfreunde unbedingt an einen seriösen Züchter oder an ein Tierheim wenden, rät Tasso. Dort warten viele Tiere auf ein neues Zuhause, auch sogenannte Notfalltiere, die es oft schwerer haben, adoptiert zu werden, weil sie entweder ein Handicap haben, krank oder alt sind.

Ist der tierische Begleiter in sein neues Zuhause eingezogen, sollten Halter unbedingt daran denken, ihr Tier mit einem Transponder beim Tierarzt kennzeichnen zu lassen und es anschließend kostenlos im Haustierregister von Tasso zu registrieren. Auf dem Transponder ist eine 15-stellige Nummer, die gemeinsam mit den Tier- und Halterdaten in der Tasso-Datenbank hinterlegt wird. Im Falle des Entlaufens hat der Halter die besten Chancen, seinen tierischen Liebling schnell wiederzufinden. Und auch im Tierheim hat man bei Fundtieren gute Chancen, den Besitzer ausfindig zu machen.