Zeitzer Wohnungsgenossenschaft investiert in Altbau Das Millionen Ding: ZWG saniert einen 70-jährigen Block
Über eine Million Euro investiert die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft in die Sanierung eines Blocks in der Elstervorstadt. Was dort alles gemacht werden soll.

Zeitz/MZ. - Ein Baugerüst steht vor dem Haus in der Aylsdorfer Straße, die Fassade leuchtet bereits in frischen Farben grau, weiß und rot. Die Zeitzer Wohnungsgenossenschaft (ZWG) saniert neun von zwölf Wohnungen in der Elstervorstadt unweit der Kreuzung Grüne Aue. Energetische Sanierung heißt das Stichwort,
so wurde die Fassade zum Innenhof gedämmt. Zwölf neue Balkone aus Stahl stehen bereits. Seitenwände aus Glas schützen vor Wind und auch Blumenkästen gibt es. Die äußere Hülle ist fertig, jetzt geht es im Inneren weiter. „Wir investieren über eine Million Euro in die Sanierung“, sagt Vorstand Jens Blasel.
Der Erstbezug des Komplexes Aylsdorfer Straße 9 bis 11 erfolgte bereits im Jahr 1956. In den 1990er-Jahren wurde schon mal modernisiert, beispielsweise Fenster und Türen erneuert. Jetzt also Generalsanierung. Pünktlich zum 70-jährigen Bestehen des Blocks – voraussichtlich im Mai 2026 – können die Mieter wieder einziehen. Mehrere Mieter sind für den Umbau vorübergehend ausgezogen, nicht alle kommen wieder zurück und drei Mietparteien im ersten Eingang blieben in ihren Wohnungen. Einige neue Mietinteressenten stehen schon auf der Warteliste.

Etwa seit Juli laufen die Bauarbeiten. Die leeren Wohnungen wurden komplett entkernt, die Wände zwischen Bad und Küche abgerissen, denn das Bad soll größer werden und von der Küche aus erfolgt in Zukunft der Zutritt zum neuen Balkon. Die Balkone sind sehr geräumig. Die Bäder werden ebenfalls größer und sechs Wohnungen erhalten eine neue Dusche. In drei anderen Wohnungen wird eine neue Wanne eingebaut. „Es war nicht schwer, Handwerker zu bekommen, auch wenn für manches Gewerk nur ein, zwei Angebote abgegeben wurden. Die Dämmung haben wir sogar deutschlandweit ausgeschrieben und nur ein Angebot erhalten“, erzählt Blasel vom Baualltag.
Vermutlich die größte Veränderung in dem bestehenden Wohnblock wird eine Heizungsanlage sein. „Wir bauen eine moderne Wärmepumpe. Sie wird im Innenhof aufgestellt und in den Wohnungen gibt es künftig in allen Wohnungen Fußbodenheizung“, sagt Heizungsbauer Heiko Pötschke. Aus diesem Grund wurden die alten Schornsteine bereits abgerissen. Das war komplex, denn die Schornsteine reichten vom Keller bis zum Dach. „Dieses Wohnhaus ist für Wärmepumpen ideal.
Der Wärmevorlauf reicht, um die Wohnungen gut zu heizen, höchstens bei eisigen Temperaturen im Winter müsste man zusätzlich elektrisch heizen“, erklärt Heiko Pötschke. Fördermittel wurden beantragt. Warmes Wasser wird dann für jede Wohnung separat mit elektrischen Durchlauferhitzern aufbereitet. Das habe den Vorteil, dass nicht permanent warmes Wasser vorgehalten wird, sondern nur bei Bedarf. Vom Balkon aus blickt man in den grünen Innenhof. Dort soll der vorhandene Wäscheplatz verkleinert werden, so dass 14 neue Parkplätze entstehen können.
Zufrieden schaut Vorstand Jens Blasel in die Runde. „Unsere Wohnungen sind sehr gefragt, unsere Ein- und Zweiraumwohnungen stehen nach einem Auszug nicht lange leer“, sagt Jens Blasel. Insgesamt gehören 1.736 Wohnungen zur Zeitzer Genossenschaft. Diese befinden sich nicht nur in Zeitz, sondern auch in Tröglitz, Kretzschau und Reuden.