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Bundeswehr Bundeswehr: Einsatz nach sechs Monaten gut überstanden

11.06.2002, 16:55

Weißenfels/MZ/rk. - Vollzählig zurückgekehrt sind die Soldaten des Logistikregimentes Kosovo Forces, gestellt vom Logistik-Regiment 13 aus Weißenfels, nach ihrem sechsmonatigen Dienst im Rahmen des KFOR-Einsatzes im Kosovo. Das teilte der Kommandeur, Oberst Gerald Fack, in einem Brief mit. Der überwiegende Teil der rund 1000 Armeeangehörigen aus dem Feldlager "Airfield" bei Prizren stammt aus den neuen Bundesländern.

"Logistikregiment KFOR, das heißt Service und Dienst am Kunden. Mit diesen unmilitärischen Worten lässt sich der Auftrag am besten beschreiben", so Fack. Das Angebot des Truppenteils war vielfältig. Die sechs unterstellten Kompanien boten vom Transport über den Nachschub und Umschlag der Güter bis zur Instandsetzung eine reiche Palette an Leistungen. So wurden unter anderem alle Transporte im Rahmen der Versorgung aus der Heimat genauso disponiert und bearbeitet wie die Auslieferung an die fast 5000 Soldaten. Bislang wurden 1,4 Millionen Kilometer mit zivilen und miltärischen Transporten zurückgelegt. Dies entspricht in etwa 32 Erdumrundungen.

Insgesamt wurden 160 Tonnen Verpflegung und Wasser in der Woche umgeschlagen. Seit November letzten Jahres wurden die Soldaten mit 4400 Tonnen Nahrungsmitteln versorgt. Dies entspreche zwei Güterzügen mit jeweils einer Stärke von 60 Waggons. Rund elf Millionen Tonnen Treibstoff wurden durch die Region bewegt, um jeden Motor - vom Stromerzeuger bis hin zum Fahrzeug - ausreichend zu versorgen.

In den Lagern der Nachschubkompanie liegen rund 36 000 unterschiedlichste Versorgungsartikel im Wert von 20 Millionen Euro bereit. "Gegen dieses Angebot erscheinen Versandhäuser wie "Quelle" oder "Otto" recht spartanisch. Die Soldaten dieser Kompanie mussten in Schichten arbeiten, um die zivilen Lkw aus Deutschland zu entladen, die Artikel zu kommissionieren und am nächsten Morgen auszuliefern", schreibt Fack weiter. Die zentrale Feldpoststelle bearbeitete wöchentlich 13 Tonnen Post im Kosovo und 12 Tonnen Post, die nach Hause geschickt wurde. Dieses Aufkommen entspreche dem einer Stadt mit rund 40 000 Einwohnern.

Besondere Höhepunkte waren die Seehafenoperationen. Hier wurden in der Regel defekte Fahrzeuge von Thessaloniki nach Deutschland verschifft. Umgekehrt wurden Neufahrzeuge in das Kosovo eingeführt. Dies bedeutete Konvois mit über 100 Fahrzeugen. Besonders schwierig war die erste Operation im dicksten Winter und auf schneebedeckten Straßen. Bei einer Geschwindigkeit von zehn Kilometer pro Stunde war der Konvoi jeweils zwei Tage für die Hin- und Rückfahrt unterwegs.

Abschließend stellt Fack fest, dass die Soldaten während ihres Einsatzes Spitzenleistungen verbracht hätten. In diesem Monat wird der in Nordrhein-Westfalen wohnende Oberst gemeinsam mit seinen Untergebenen wieder die Arbeit im Logistikregiment 13 aufnehmen. "Nach sechs Monaten Kosovo freut man sich wieder auf den Dienst in Weißenfels. Mir gefällt es in meiner zweiten Heimat wegen der sympathischen Leute und der schönen Landschaft sehr gut."