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Ausstellung in Zeitz Ausstellung in Zeitz: 101 Enten tummeln sich im Park

Von Yvette Meinhardt 05.07.2013, 16:43
Quietscheenten, Weihnachtsenten, Fußballenten - eine Ausstellung rund um die Badeente wurde am Freitag im Zeitzer Schlosspark eröffnet.
Quietscheenten, Weihnachtsenten, Fußballenten - eine Ausstellung rund um die Badeente wurde am Freitag im Zeitzer Schlosspark eröffnet. Corina Wujtschik Lizenz

Zeitz/MZ - Eine Leseente aus der Stadtbibliothek, eine Zeitungsente von der MZ, ein Quietsche-Teil mit Weihnachtsmannmütze, eine Ente mit Indianerschmuck und die nächste trägt Perücke - ungewöhnlich und skurril ist das Sammelsurium im kleinen Pavillon im Schlosspark. Stefan Pöschel ist der Hüter der Tiere und trägt zur Eröffnung einen Hut - natürlich mit zwei Gummi-Enten.

„Eigentlich gehört dieser kleine Glaspalast den Rittern. Doch jetzt haben ihn die Enten quasi gekapert und besetzt“, begrüßt Pöschel die Gäste zur Eröffnung. Er habe keine Kosten und Mühen gescheut und sogar einen Verhüllungskünstler herbeigerufen. Und dieser verhängte den Pavillon mit einem Bild aus der Wasserwelt des Froschkönigs. Die Schirmherrschaft hat natürlich eine Ente, sie sitzt als Knauf an einem Regenschirm. Im Ententanz marschieren dann die Steppkes der Kita Kinderträume daher. Kurze Zeit später fällt der Vorhang. Die Mädchen und Jungen drücken sich an den Fensterscheiben die Nasen platt und staunen.

Verstummte Enten

101 Quietsche-Enten werden zur Schau gestellt. Die meisten Exemplare sind gelb, doch es gibt auch durchaus stylische Typen, ob als HSV-Fan in blauweiß, ein anderer Fußballfan in schwarz-weiß, dann wieder ein blauweißer Vertreter aus dem Münchener Hofbräuhaus. Ob mit Perücken, fliegenden Haaren, Krönchen oder Rettungsring -die Vielfalt ist erstaunlich. Der Großteil davon stammt von enthusiastischen Sammlern. Dazu gehören Heiko Prüfer und Stefanie Meinhardt. Die Zeitzerin hat ein Herz für die kleinen Plastik-Tiere. Im Ohr trägt sie eine goldenen Enten-Stecker und dazu passende Ohrringe. „Diese habe ich selbst gemacht“, verrät sie ein Geheimnis. Und auch der Ohrschmuck von Kathrin Nehrling - die traditionell gelbe Ente im Miniformat - stammt aus dem „Stall“ von Stephanie Meinhardt. Allerdings haben die Enten von heute ein Problem, die meisten quietschen nicht mehr. Und andere Artgenossen schimmeln doch tatsächlich, wenn man sie zu oft ins Wasser setzt. So wird die Bade-Ente immer mehr zum Kultobjekt. Grund genug für eine wissenschaftlich Gesprächsrunde. Die Wiese im Schlosspark verwandelt sich kurzerhand zum Podium und Hendrik Norman Wahl , ein Zeitzer, der heute an der American University in Dubai als Professor arbeitet, leitet die unterhaltsame Debatte.

Rennen steht bevor

Die kuriose Ausstellung setzt einen fröhlichen Blickfang im Schlosspark, denn immer noch sind hier so manche Spuren des Hochwassers zu sehen. Die Entstehung der Ausstellung dazu ist eng mit dem legendären Zeitzer Quietsche-Entenrennen verbunden. Am 17. Juli gibt es bereits die 10. Auflage. „Die Idee zu diesem Sommerspaß hatten wir im Jugendclubhaus. Das erste Rennen führten wir im Jahre 2004 noch auf dem Mühlgraben in Höhe der ehemaligen Haarwäschefabrik Zitza durch“, erinnert Stefan Pöschel. Nach der Laga im Jahr 2004 kamen die Mitarbeiter vom Schlosspark auf ihn zu und es entstand die gemeinsame Ferienaktion. Heute zählt das Entenrennen zwischen 70 und 110 Teilnehmern. Derzeit liegen die Starterlisten in der Zeitzer Touristik-Information am Altmarkt aus und man kann sich kostenlos einschreiben.

So manche Rennente aus den vergangenen Jahren kann man auch in der Ausstellung bewundern. Die gelben Quietschis tragen Startnummern und manche geheime Buchstaben, damit sie nach dem Rennen wieder zu ihren Besitzern in den richtigen (Renn) Stall kommen.

Zur leiblichen Stärkung gibt es übrigens grüne Entengrütze und trockenes Brot als Entenfutter.

Nächstes Entenrennen im Schlosspark am Mittwoch, 17. Juli, von 10 bis 12 Uhr. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Schlossparkes begutachtet werden: täglich von 10 bis 18 Uhr

Stefanie Meinhardt sammelt Quitscheenten und trägt dazu passende Ohrringe.
Stefanie Meinhardt sammelt Quitscheenten und trägt dazu passende Ohrringe.
Corina Wujtschik Lizenz