Videoüberwachung am Schlossplatz: Videoüberwachung am Schlossplatz: Sicherheitsplus oder Big Brother?

Wittenberg - Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost hat nach eigenen Angaben am Dienstag die Videokameras für die Beobachtung des Schlossplatzes in der Lutherstadt Wittenberg montiert, geschaltet und eingerichtet.

"Die Videoübertragung erfolgt auf Bildschirme im Polizeirevier Wittenberg. Die Kameras sind rund um die Uhr geschaltet. Sie sind so geschaltet, dass auch in der Dunkelheit Bilder übertragen werden können", teilte Polizeisprecher Ralf Moritz in einer Pressemitteilung am Dienstagmittag mit.

"Die Kamerabilder werden zusätzlich in einer sogenannten Endlosschleife gespeichert. Das bedeutet, dass die Bilder nach 72 Stunden wieder überschrieben werden. Ereignet sich in dieser 72 Stundenfrist ein strafrechtlich relevanter Vorfall können die Bilder nach einem festgelegten Verfahren gesichert und einer weiteren Auswertung zugeführt werden", führt er weiterhin aus.

Die Sicherung der Bilder sei genau zu dokumentieren.

Über die Überwachung war im Vorfeld heftig debattiert worden. Zwei Vorfälle im Herbst 2016 hatten die Diskussion angefacht. Ein dänischer Performance-Künstler hatte seinen Penis an die Thesentür der weltberühmten Kirche geklebt. Wenige Tage später hatten Unbekannte die Tür mit Farbe beschmiert und ein Hakenkreuz auf den Fußweg vor der Schlosskirche gemalt. (mz)